Zürich on tour: Alexandra Bachzetsis «Escape Act»
Diese abgrundtiefe Langeweile auf der Bühne. Obwohl: Abgrund hat sie nicht, nur Hohlheit, Leere. Die neue Performance von Alexandra Bachzetsis, die in PACT Zollverein in Essen Premiere feierte, beschreitet als «Escape Act» die Flucht ins design-te Nichts. Das finden viele im Publikum toll, wahrscheinlich auch der Philosoph Paul B. Preciado, Verfasser des stückbegleitenden, gelehrt schwelgenden Textes. «Die Aufgabe besteht nicht darin, Gender zu performen, sondern vielmehr, aus der Gender-Box auszubrechen», meint er. Längst widmen sich sogar Tanzstücke für kleine Kinder dieser Thematik.
Die sind nur meist nicht in edlen Museums-Kontexten zu sehen wie die Bachzetsis-Kreationen. Dabei erfüllt ihr «Escape Act» nicht einmal Preciados «Aufgabe». Die sieben Personen auf der Bühne tun nichts, als Performen zu performen, darunter halt auch das Genderperformen, der Wechsel zwischen konventionellerweise eher männlich und eher weiblich konnotierten Gesten und Haltungen.
Die High Heels sind pink, die Cowboystiefel braun. Perücken werden auf- und abgesetzt. Weiße weite T-Shirts und enge, am Po ausgestopfte Jeans für alle. Weiße Unterhosen aus verstärkter Baumwolle. Die zeigen sich beim ...
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Tanz Januar 2019
Rubrik: Kritik, Seite 50
von Melanie Suchy
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