Übersetzerin
Ihre Geschichte enthält Stoff genug für eine Verfilmung: Ballettkarriere, Liebesdrama, Ost-West-Erlebnisse. Das Drehbuch von Ursula Borrmanns bislang 84 Jahre währendem Leben muss noch geschrieben werden. Vorerst erhält die bedeutende Ballettpädagogin eine Ehrung des «Deutschen Tanzpreises» für herausragende künstlerische Entwicklung. «Ursula Borrmann schuf Lehrstandards für Deutschland, die aus dem tanzpädagogischen Lehrsystem nicht wegzudenken sind», so die Begründung der Jury.
Lange Märsche und heimliche Heirat
Ein Arbeiterviertel im zerbombten Dresden, 1945. Beim Spielen im Hof macht ein Mädchen komische Bewegungen. «Was machst du da?», fragt die achtjährige Ursula Borrmann. Die Spielkameradin nimmt Ballettunterricht – und Ursula kurz danach auch. Die Lehrerin mit dem Künstlernamen Morena – eigentlich heißt sie Erna Mohr – impft ihren Schülern ein: «Wenn du Ballett tanzen willst, musst du es mit Leib und Seele tun.» Ursula wird es ein Leben lang beherzigen. Der Berufswunsch steht fest. Fortan nimmt das Mädchen täglich Unterricht. Eine Stunde Fußmarsch hin, eine Stunde Fußmarsch zurück. Die ältere Schwester muss sie zur Turnhalle begleiten. Eine Karriere als Primaballerina ...
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Tanz Oktober 2021
Rubrik: Menschen, Seite 22
von Bettina Trouwborst
FILMS.DANCE
Alessandro Giaquinto ist ein Multitalent: Tänzer beim Stuttgarter Ballett, Romancier und Lyriker, zudem als Choreograf unterwegs. In dieser Mission hat er gerade für die Website films.dance einen Kurzfilm mit dem Quäntchen tänzerischer Raffinesse bestückt, das die Geschichte erst so richtig ins Laufen bringt: «Do Butterflies Remember Being Caterpillars»...
CD des Monats
DIE GEBURT DER VENUS
«Dansé par sa Maiesté au Palais Royal», ist auf dem Deckblatt der Partitur zu lesen, und das tat Louis XIV am Ende der Aufführung denn auch, als Alexander der Große nicht nur dem eigenen Ruhme huldigend, sondern auch Prinzessin Henrietta von England. Die war eigentlich seinem Bruder vermählt, was den Sonnenkönig allerdings nicht...
«New/Works» nennt sich der Abend. Allen Uraufführungen zum Trotz hat er etwas von einer Retrospektive. Christian Spuck zum Beispiel schuf als Hauschoreograf des Stuttgarter Balletts viele abendfüllende Erzählballette, bevor er als Chef ans Ballett Zürich wechselte. Hier, in «Cassiopeia’s Garden», gibt er sich weniger handlungsaffin, dafür gedankenschwer. «Was...
