Norton Juster: «The Dot and the Line: A Romance in Lower Mathematics», Chronicle Books 2001

The Dot and the Line

Eine abstrakte Animationschoreografie

Tanz - Logo

Die Essenz einer guten Zeichnung – und vielleicht auch eines guten Gedankens – ist, einen Gegenstand auf die einfachste mögliche Form zu reduzieren und zugleich seine Substanz und seinen Sinn zu erhalten. Sagt Chuck Jones (1912 – 2002), vielfach preisgekrönter Zeichner und Regisseur von zahllosen Zeichentrickfilmen. Wie das geht, sehen wir in einem abstrakten Animationsfilm, der ihm 1965 einen seiner drei Oscars gebracht hat: «The Dot and the Line».

Ein ungewöhnlicher Oscar und eine ungewöhnliche Arbeit für Jones, zu dessen Schöpfungen und Geschöpfen die lustigsten und ambitioniertesten Cartoon-Filme und -Charaktere gehören: Tom und Jerry in den 1960er-Jahren und vorher, in den 1930ern und 1940ern, Bugs Bunny, Daffy Duck, Wile E. Coyote, der Road Runner.

Die Buchvorlage für «The Dot and the Line» stammt von Norton Juster (geb. 1929), amerikanischer Architekt und erfolgreicher Kinderbuchautor. Mit geometrischen Grundformen erzählt er eine emotionale Geschichte über Selbstvertrauen und Entwicklung – und nicht zuletzt über Mann und Frau. Im Kurzfilm sehen wir dann, anders als in den rein abstrakten Animationsfilmen eines Walter Ruttmann oder Oskar Fischinger aus den 1920er-Jahren, ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von tanz? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle tanz-Artikel online lesen
  • Zugang zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von tanz

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Tanz Februar 2018
Rubrik: Bewegung, Seite 4
von Marina Dafova

Weitere Beiträge
Flying Steps Academy

Deutschlands größte Schule für urbanen Tanz ist jetzt noch größer. Und transparenter. Die Flying Steps Academy in Berlin-Kreuzberg hat sich um ihre Kellerräume erweitert. Jeder darf durch Glasfronten ins Studio schauen. «Merkt der Tänzer, dass er gesehen wird, gibt er sich ein bisschen mehr Mühe», glaubt Vartan Bassil. Vor zehn Jahren entstand seine Schule mit...

Christopher Matt

Sie sind derzeit Trainingsleiter von Dance On, ein Ensemble, das aus Tänzern 40+ besteht und im Berliner Hebbel am Ufer, kurz HAU, das Festival «Out of Now» veranstaltet. Die Kompanie hat sich auf die Fahnen geschrieben, «sichtbar zu machen, was die Tanzkunst durch erfahrene Tänzer gewinnt». Wo haben Sie selbst Ihre Erfahrungen als Tänzer und als Lehrer gesammelt?

...

Reims: «The Eternal return»

Clément Layes hat Tanz studiert, dazu Philosophie, und eine Zirkusschule hat er auch besucht (tanz 4/16). Natürlich kombiniert so einer das Virtuose mit dem Konzeptuellen, damit etwas spielerisch Neues entsteht. Deshalb füllen sich die Sophiensäle in Berlin bis auf den letzten Platz, obwohl der Titel seiner jüngsten Premiere deutlich warnt vor der ewigen Wiederkehr...