«The Barre Project – Blake Works II » von William Forsythe
«Erfinden besteht in der Fähigkeit, das Potenzial eines Stoffes zu erfassen, und in dem Talent, Gedanken zu formen und zu gestalten, die ihm entsprechen.» Dieser Satz, von Mary Shelley 1831 mit Bezug auf das sprichwörtliche «Ei des Kolumbus» im Vorwort zu ihrem «Frankenstein»-Roman formuliert, lässt sich trefflich auf diese vermeintlich simple Kreation eines Meisters übertragen.
Während der Covid-Krise hat die Tanz-Community in den sozialen Netzwerken verzweifelt um Sichtbarkeit gekämpft und dabei ihre Vitalität unter Beweis gestellt – bis hin zu bisweilen bizarren Trainings- und Kreativitäts-Verrenkungen in klaustrophoben Küchen- und Wohnzimmerkulissen. Was immer irgendwie geeignet schien, musste als Barre, als Stange herhalten. Dann trat William Forsythe auf den Plan und verwandelte die wohl monotonste Liturgie im Leben aller Tänzerinnen und Tänzer in einen inspirierenden Essay über die choreografische Erfindungskraft, ja, wenn man so will, über die Ethik des Tanzens schlechthin. Denn nichts weniger ist «The Barre Project – Blake Works II», dieser von Forsythe gemeinsam mit Tiler Peck, Principal des New York City Ballet, während des Lockdowns kreierte Tanzfilm, in dem auch die ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von tanz? Loggen Sie sich hier ein
- Alle tanz-Artikel online lesen
- Zugang zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von tanz
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
Tanz Jahrbuch 2021
Rubrik: The Winners Are, Seite 122
von Silvia Poletti
Das ist doch mal eine schöne Geschichte. Eine mit Happy End, also zumindest scheinen die Akteure ganz zufrieden. Wie jede gute Geschichte ist sie ziemlich kompliziert. Viele Volten. Aber weil‘s so schön ist, hier schon mal das Ende vorweg: Die junge schwarze Tänzerin Jalaiah Harmon ist der Star im Clip «Video Game» von US-Musiker Sufjan Stevens. Ein bezauberndes...
Die Corona-Pandemie war ohne Zweifel eine Herausforderung, und wie so oft ist eine Krise auch die Chance für Weiterentwicklung und Veränderung. Neue Vermittlungsformate wie Moodle wurden eingerichtet, es kam vermehrt zu Kleingruppenarbeit, Online-Klassen via Zoom wurden zum Alltag. Sinnvolle Aufgaben zu stellen, damit Studierende nicht Stunde um Stunde vor dem...
Zu Beginn der Corona-Krise, während des ersten Lockdowns, war es ganz schön schwierig, in Form zu bleiben. Seitens der Kompanie wurde uns eine Stange und ein Tanzboden zur Verfügung gestellt, damit wir per Zoom von zu Hause aus trainieren konnten. Ich versuchte, eine Weile so Unterricht zu nehmen, merkte aber schon bald, dass das mit meiner normalen Arbeitsweise...