Tarek Halaby
Selten sah man einen Künstler so intelligent, so erschreckend, so komisch und noch dazu so liebenswert scheitern. Nicht etwa, dass Tarek Halaby einen Mitleidsbonus hätte. Bei ihm ist Resignation ein künstlerisches Konzept und Stilmittel. Kein Wunder, ist sein Thema doch der israelisch-palästinensische Konflikt. Eine ganze Performance handelt davon, dass es ihm nicht gelungen ist, sein Stück hinzukriegen. Die Kunst, so das unausgesprochene kulturpolitische Fazit, hat wieder einmal versagt.
Der Sohn einer Amerikanerin und eines nach Jordanien geflüchteten Palästinensers, geboren 1981 in Saudi-Arabien, hinterfragt die Kunst wie die Politik. Das eine hat ihn Anne Teresa de Keersmaeker bei P.A.R.T.S. in Brüssel gelehrt, das andere das Leben. Nie hat sein Vater mit ihm über den Nahost-Konflikt gesprochen. Also fuhr Tarek Halaby selbst in die Lager, um etwas über sein Volk zu erfahren. Was er erlebt hat, ging ihm so nahe, dass er sich auf der Bühne mit einem Schutzschild aus Humor umgibt. Der junge Tänzer macht den Komiker, den netten Jungen von nebenan. Er hat die Begabung, das Publikum zu fesseln, zu manipulieren, bis er es so weit hat, dass er ihm mit knallharter Politik den Atem rauben ...
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