Tanzmarketing

Darf man Tanz überhaupt so betrachten, wie das Publikum ihn sieht? Jürgen Stöhr ist «Markenbotschafter». Er will zeigen, wie man selbst bestimmen kann, was und wie andere über den Tanz reden

Tanz - Logo

Es gibt 128 Automarken auf der Welt und ungefähr gleich viele Tanzkompanien in Deutschland. Die Zahl lässt sich bequem kürzen auf die erfolgreichen Marken oder auch ausweiten, wenn man die Eigenbauten mitzählt. «Das ­Auto» aber oder «der Tanz» – als Marke –, so etwas gibt es nur bei VW, seit dessen Marketingabteilung zeigen wollte, wer die wirkliche Macht am Markt hat.

Was aber ist die Markenmacht? Die Marke mit den meisten ­Käufern? Die «emotionalste» Marke? Die bekannteste? Und was hat das mit Tanz zu tun? Das fragten zuletzt beim Tanzkongress Bertram Müller vom tanzhaus nrw und Bettina Wagner-Bergelt, stellvertretende Direktorin des Bayerischen Staatsballetts.

 

Kann der Tanz eine Marke sein?

Gäbe es eine Marke «Tanz», könnte es auch eine Marketingstrategie für das Image des Tanzes in Poiltik und Gesellschaft geben. Um diese These zu belegen, luden sie den Geschäftsführer der Düsseldorfer Agentur stöhr Marken­Kommunikation ein. Jürgen Stöhr steht in einem kleinen Raum auf Kampnagel in Hamburg. Ihm gegenüber sitzt die Tanzszene mit klarer Hackordnung. Sie argumentiert: 

• Tanz ist keine Marke, sondern eine Sparte. 

• Tanz ist nicht Tanz. 

• Tanz entsteht aus verschiedenen ...

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Tanz Mai 2010
Rubrik: IDEEN, Seite 62
von Arnd Wesemann

Vergriffen
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