Tanz und Kunst Königsfelden
Dieser Leuchtturm tanzt. Er tanzt einen Monat lang, wenn die Tage lang sind und die Nächte kurz. In der Klosterkirche Königsfelden im schweizerischen Windisch bei Brugg finden sich alle zwei Jahre Tänzerinnen und Tänzer verschiedener Länder und Tanztraditionen mit Musikensembles und bildenden Kunstschaffenden zu einem Gesamtkunstwerk. Zumeist wird dies inszeniert von der Schweizer Flamenco-Choreografin und Künstlerischen Leiterin des Festspiels Brigitta Luisa Merki. Aber für dieses Jahr hat sie den früheren Düsseldorfer Ballettdirektor Remuš Sucheana gewinnen können.
Mit einem internationalen Ensemble von zehn Tänzerinnen und Tänzern und dem Kaleidoscope String Quartet choreografiert er nun das Tanzpoem «Sei Nacht zu mir» – inspiriert von Liebeslyrik des deutschiranischen Schriftstellers SAID und anderen Poeten. Mit dabei sind die profilierte Schläpfer-Tänzerin Marlú-cia do Amaral und die charismatische Sängerin Karima Nayt, die seit Langem mit Brigitta Luisa Merki arbeitet. Tanz & Kunst Königsfelden ist einer von neun kulturellen Leuchttürmen, die vom Kanton Aargau Betriebsbeiträge erhalten. Davon unabhängig hatte das Aargauer Kuratorium Anfang 2021 die Jahresbeiträge für Merkis ...
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Tanz Juni 2021
Rubrik: Praxis, Seite 56
von Lilo Weber
Christian Spuck, Virginia Woolfs Roman «Orlando» ist 1928 erschienen – ein Meilenstein der Queerness wie der literarischen Avantgarde. War der Stoff Ihr eigener Wunsch?
Ja, ich habe seit Langem mit dem Gedanken an ein Ballett zu «Orlando» gespielt und das dann Ballettdirektor Makhar Vaziev vorgeschlagen. Ich wusste, dass das auf Schwierigkeiten stoßen könnte, weil...
Viel geschmäht damals: der Tanzkongress 2019. Die Choreografin Meg Stuart wollte in Dresden kein Programm für die große Öffentlichkeit. Der Run auf den Kongress war umso stärker. Endlich als kunstschaffendes Wesen unter Seinesgleichen, um zu entspannen, zu entdecken, sich selbst zu erleben. Was niemand ahnte: Hier entstand was Neues, und wie immer: aus vielen...
Das Thema «Geschlechtsumwandlung» ist nicht eben ein Lieblingssujet am Bolschoi-Theater. Wie Christian Spuck berichtet, hat ihm der Moskauer Ballettchef Makhar Vaziev seinen «Orlando» daher höchstpersönlich abgenommen und vorbauend hinzugefügt: «Ich kenne Sie ja auch als poetischen Tanzmacher, nicht als einen Skandalchoreografen.» Ob Spuck ein poetischer oder nicht...
