«Still hier! It’s Wonderful» von Susanne Linke
1994 verursachte Bill T. Jones mit «Still/Here» einigen Aufruhr. Die amerikanische Kritikerin Arlene Croce weigerte sich, das Werk zu rezensieren – es handelte nicht nur von AIDS; es grundierte seine Tänze auch mit den Aussagen todkranker HIV-Positiver. Jetzt hat Susanne Linke den Titel von Jones’ Stück ironisch variiert. «Still hier! It’s Wonderful», in sechs Wochen geschaffen für Johann Kresniks Bonner Ensemble, protestiert gegen einen metaphorischen Tod: den Theatertod. Zum Ende der Spielzeit müssen Kresnik und sein Choreographisches Theater in Bonn die Sachen packen.
Die Bühne im Alten Malersaal in Bonn-Beuel hat Thomas Richter-Forgách als leeres Wolkenkuckucksheim gestaltet. Wände, Türen und Fenster sind weiß auf blau mit Schäfchenwolken übermalt; darin außer den Beleuchtungsgerüsten etwas Büromobiliar. Zusammengeschoben dienen die Tische als Podium für Show-Auftritte, Abendmahltafel und Rampe, hinter der sich Juroren verschanzen, die sich bei einem brutalen Casting demonstrativ langweilen. Wenn die Tische herumgeschoben werden, sorgt das kreischende Geräusch, das dadurch erzeugt wird, für einen Ton, der sich im Ohr festfrisst, eindringlicher als die im Hintergrund ...
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Kerstin Kussmaul works as a movement teacher and choreographer/improviser. She received her M.A. at the Mozarteum Salzburg and studied Somatic Movement & Participatory Arts in Berkeley. She co-hosts an international series for contact improvisation research. From 2002 to 2005 she was artistic co-coordinator for ImPulsTanz workshops & research, in 2008 she will...
Jutta Czurda, Fürth feiert gerade sein 1000-jähriges Stadtjubiläum, und Sie erinnern mit «Mayim Mayim» an eines der dunkelsten Kapitel während des sogenannten Tausendjährigen Reichs – an die 33 Kinder eines jüdischen Waisenhauses, die am 22. März 1942 von den Nazis deportiert und später im Vernichtungslager Belzec ermordet wurden. Warum? Ich lebe seit fast zwanzig...
Veronika Blumstein, die fiktive Choreografin aus Polen, lädt zum Eröffnungsdinner des K3 – Zentrum für Choreographie / Tanzplan Hamburg. Kurze inszenatorische Zwischengänge in Form von Lectures und interaktiven Installationen umkreisen das Thema zeitgenössischer Tanz, informieren über die neuen Räumlichkeiten des in der früheren Kampnagel-Ausstellungshalle k3...