Stichprobe: Das Mariinsky-Ballett
Die Russen kommen, die Russen kommen! Kein Jahr vergeht, ohne dass das Mariinsky-Ballett St. Petersburg seine eigene «Saison» im Großen Festspielhaus Baden-Baden bestreitet. Doch Gefahr, die Gastspieltätigkeit könnte sich eines Tages erübrigen, besteht nicht.
So lange selbst Kritiker namhafter Tageszeitungen allen Ernstes von einer «Schwanensee»-Ballerina behaupten, dass sie locker dreißig statt der geforderten 22 Fouettés dreht, kommt dem Kulturtransfer von der Newa an die Oos eine Bedeutung zu, die nicht hoch genug zu veranschlagen ist – sozusagen als Nachhilfeunterricht in Sachen Klassik. Ganz abgesehen davon, dass sich die Kunst des einstigen Kirow-Balletts längst nicht mehr bloß in der Bewahrung des Bewährten erschöpft. Mindestens ebenso lust- und kunstvoll kümmert sich die sichtlich verjüngte Kompanie auch um ein zeitgemäßeres Repertoire, das inzwischen von einer kompletten Balanchine-Retro über einen Abend mit Neumeier-Kreationen bis hin zu einem programmatischen Forsythe-Programm reicht.
Apropos Balanchine: Klar, dass das Mariinsky-Theater seine Baden-Baden-Gala nicht eben unironisch mit «Le fils prodigue» eröffnet. Schließlich ist Georgi Melitonovich Balanchivadze so ...
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