Stephan Daldry, Peter Darling «Billy Elliot»
Elf Jahre lang lief «Billy Elliot» im Londoner West End und wurde bei der Premiere im Jahr 2005 als «ein Grand Jeté in die Zukunft des britischen Musicals» gefeiert: als Abkehr von den Ausstattungsorgien und märchenhaften Stoffen, hin zu Sozialkritik, in rauer, sprachlich expliziter Aufarbeitung der neoliberalen Thatcher-Zeit. Regie, Buch und Choreografie der Bühnenadaption stammten direkt vom Filmteam, von Stephen Daldry, Lee Hall und Peter Darling, die Musik komponierte Elton John – wütende Chöre für die streikenden Arbeiter, jazzige Nummern für Billys Tanzlehrerin Mrs.
Wilkinson und einfache, fast zögerliche Melodien für den Bergarbeitersohn selbst, der aus einfachen Verhältnissen heraus unbedingt Ballett lernen will. Denn Billy, und das macht die Live-Faszination dieser nach wie vor großartigen Geschichte aus, wird hier zur klassischen «Triple Threat» des Musicals: Er tanzt, spielt und singt. Moritz Fischli ist einer von drei Jungs, die sich in Zürich die Titelrolle teilen – er dreht und springt, wirft sich in seiner Wut auf den Vater gegen die Schilde der Polizeimauer, besingt das Ballett bei Billys Audition als «was Elektrisches». Vor allem aber zeigt er sensibel die Zweifel ...
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Tanz Februar 2025
Rubrik: Kalender, Seite 43
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