So schöne Fragezeichen

Régine Chopinot: «Les Garagistes» in Köln

Régine  Chopinot hat ein Faible für Fragezeichen. «Schon wegen ihrer ästhetischen Form» – wie sie den Tanzjournalisten Thomas Hahn im Foyergespräch wissen ließ. Es sei immens wichtig, alles immer wieder zu hinterfragen. Unsichtbare Fragezeichen, wohin das Auge blickt, auch in ihrer Produktion «Les Garagistes», uraufgeführt beim Kölner Festival für Internationale Tanz- und Performancekunst, Dampf, in der Halle Kalk.

«Was noch tanzen?» – eine Frage, die die exzentrische Künstlerin, seit 1993 Leiterin des Ballet Atlantique (Centre Chorégraphique La Rochelle), sich in ihren jüngeren Arbeiten gestellt hat und die sie noch immer umzutreiben scheint.
Régine Chopinot tanzt barfuß, trägt Jeans, ein schwarzes Top und ein weißes Käppi. Basics also – Gaultiers Kostümrausch ist längst passé. Gianni-Grégory Fornet greift in die Saiten seiner E-Gitarre und füllt den leeren, dunklen Raum mit Harmonie. Régine Chopinot posiert, ­lässt die Arme sanft durch die Luft gleiten. Der Musiker und die Tänzerin. Sie ist sein Nachhall, sein Kontrapunkt, seine Kreatur. Er ist ihr Herausforderer, ihr Halt, ihre Zuflucht. Eine knappe Stunde lang reagiert Chopinot auf seinen Beat. Seiner Melancholie setzt sie ...

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Tanz Oktober 2005
Rubrik: On Stage, Seite 41
von Bettina Trouwborst

Vergriffen
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