Schrumpfkurs
Die Wirtschaft lahmt, Massenentlassungen stehen an, die Armut steigt, nur der DAX eilt von einer Höchstmarke zur nächsten. Wir dokumentieren den Stand der Planungen zu Redaktionsschluss in Dresden, Berlin, Köln – und sprechen mit Carsten Brosda, Kultursenator (im freilich fein gepolsterten Hamburg), der antizyklisch investiert.
Berlin: Respektlos
Zu harmlos ist das Bild vom Rasenmäher, mit dem der Berliner Senat 2025 bei der Kultur kürzt.
Denn von gärtnerischer Sorgfalt keine Spur: Rund zwölf Prozent sollen gestrichen werden, dem Plan nach über alle Sparten, Organisationsformen und Projekte hinweg. Kürzung mit dem Mähdrescher. Nachhaltigen Entwicklungen wird der rote Faden abgeschnitten, Theatern droht die Insolvenz. Unmittelbar und brutal wirken die (ohne die Beteiligten und Betroffenen entwickelten) Kürzungsszenarien in allen Bereichen, vom Staatsballett bis zu Berlins Freier Szene. Nur drei Beispiele: Choreografin Kat Válastur, die als Mid Career Artist in Berlin wie international präsent war, muss um den Erhalt ihrer Arbeitsstrukturen kämpfen (siehe S. 1). Künstler*innen mit langfristigen Förderzusagen wie Isabelle Schad wissen Anfang Dezember nicht, wie es im Januar ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von tanz? Loggen Sie sich hier ein

- Alle tanz-Artikel online lesen
- Zugang zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von tanz
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Tanz Januar 2025
Rubrik: Kulturpolitik, Seite 60
von
Maria Callas und Mikhail Baryshnikov waren für die Hauptrollen in Richard Strauss’ «Josephs Legende» mit dem Ballett der Wiener Staatsoper vorgesehen, als ich das Angebot ablehnte, das Werk zu choreografieren. Dann habe ich es mir anders überlegt. Zunächst als Gefallen für einen österreichischen Schauspieler, in den ich verliebt war, nahm ich die Herausforderung an...
Görlitz
MASSIMO GERARDI «EIN NUSSKNACKER»
Das Gerhart Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau, seit dieser Spielzeit mit Massimo Gerardi an der Spitze des Tanzdepartements, gehört zu den Häusern, die sich auf keinerlei Lorbeer ausruhen können. Die Lage ist dauerprekär – und doch zählt das Tanzensemble neun Mitglieder und zwei Elevinnen. Chapeau!
Für einen klassischen...
Zwei Ballettdirektoren, eine Idee: Reginaldo Oliveira und Ricardo Fernando – beide Brasilianer, einer in Salzburg, der andere in Augsburg ansässig – haben die Hommage an die mexikanische Malerin Frida Kahlo zur Chefsache gemacht. Das Publikum quittiert die Umsetzung dieser so populären Künstlerinnen-Vita mit ausverkauften Vorstellungen und euphorischem Jubel. Mit...