Rücktritt in Birmingham
David Bintley
Seit 24 Jahren leitet er das Birmingham Royal Ballet wie eine «Tänzer-Familie», der er so vertraut, wie weiland John Cranko der Kompanie des Stuttgarter Balletts. Die Ankündigung, dass er diese Familie 2019 verlassen wird, hat viele überrascht. Nach einem Vierteljahrhundert an der Spitze verlässt David Bintley den Posten, auch wenn er als Choreograf weiterhin für die Truppe tätig sein wird. Aber die Leitung will er abgeben – und ist weder der Erste noch der Einzige, der raus will aus der Administration und zurück in die Kunst (siehe S. 33).
Geboren am 17. September 1957 in Yorkshire, begann Bintley im Alter von vier Jahren zu tanzen. Er ging an die Royal Ballet Upper School, wo er in direkten Kontakt kam mit den Ballettheiligen Dame Ninette de Valois und Sir Frederick Ashton (mit Letzterem teilt er den Geburtstag), bevor er ans Sadler’s Wells Royal Ballet ging. Seinen ersten Auftrag als Choreograf verschaffte ihm 1978 Sir Peter Wright. «The Outsider» hieß das Stück, das Ashton damals knapp und kurz so kommentierte: «Ich habe dein Ballett genossen ... Ich habe es nicht verstanden ...». So porträtierte Bintley als intelligenter Charaktertänzer weiterhin etwa Alain ...
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Tanz April 2018
Rubrik: Menschen, Seite 34
von
Die Kanadierin Allison Brown tanzte im New York City Ballet, bei Twyla Tharp, Amanda Miller, Saburo Teshigawara und von 1996 bis 2004 in William Forsythes Ballett Frankfurt. Seit fast 20 Jahren choreografiert und unterrichtet sie: Profis, Tanzstudenten, Amateure. Sie lebt in Frankfurt.
Allison Brown, was genau meinen Sie, wenn Sie «Moving Stories» unterrichten?
Ic...
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