«Rebound»
Hartes Gegenlicht durchschneidet den Raum. Aus unwirtlichen Wind- und Wassergeräuschen kristallisieren sich Fragmente der Kantate «Helgoland». Während der Repetitor Bruno Raco in Tasten und Saiten greift und das Klangmonument Anton Bruckners am Flügel intelligent zerlegt, schickt Pascal Touzeau sein Ensemble im Dunkel der Bühne auf Entdeckungstour. 15 Tänzer in marineblauen Rollis zeigen Not und Rettung von Ertrinkenden. Figuren sacken ab, als würden ihre Beine im Schlick versinken.
Sie schlingern im Sturm oder unter Wasser, greifen zu pendelnden Leuchten, die als Nebel- und Suchscheinwerfer zu Partnern werden. Staccatoartige Presto-Abfolgen auf neoklassischer Basis charakterisieren «hell.land», eine von zwei Uraufführungen.
In «Rebound», seinem zweiten Abend am Mainzer Staatstheater, präsentiert der neue Ballettchef gleich fünf Werke. Neben drei Eigenschöpfungen holte er Marc Spradling aus Frankfurt und Rafael Bonachela aus London mit ins Boot. Spradling begnügt sich in «8 Duos for Two Dancers» mit einer gefälligen Reminiszenz an neoklassische Duette, Bonachela zeigt unter dem kryptischen Titel «E2 7SD», was ein Geschlechterkampf «made in England» ist: sportives Fairplay auf ...
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In diesem Zustand kann sich der 28-Jährige leicht in Rage hineinsteigern, gerade wenn es um sein Lieblingsthema geht: den Hochmut der Ballettwelt und die, wie er findet, falsche Trennung zwischen E- und U-Tanz, zwischen hoher Kunst und vermeintlich trivialem Pop. «Tanz sind doch nicht nur die 200 Bewegungen, die man in einer klassischen Ausbildung lernt», sagt er,...
Deutschland
Augsburg
Theater
Gaetano Posterino choreografiert eine «Strawinsky-Trilogie»: «Pulcinella», «Les noces« und «Die Geschichte vom Soldaten». Komödie, 6. Febr.
Berlin
ada
«Corporeal Correspondence 2» und «Anything is Permitted to Us», Duette von Andrew Wass und Kelly Dalrymple-Wass. 13. Febr.
Dock 11
«Water in my solo» von Caroline Bo, die in ihrem Tanzstück...
Florin Flueras aus Rumänien teilt sich mit der Chilenin Varinia Canto Vila eine Residenz am WorkSpace in Brüssel. Das ergab ein Juryentscheid des zweiten «Prix Jardin d’Europe» für junge Choreografen. Der erste Preis, eine Koproduktion im Wert von 10.000 Euro, ging an die Französin Claire Croizé. Alle drei, so die Jury, hätten zu gleichen Teilen gewonnen – Unmut...