pipilotti rist
Tänzerinnen wie Ewelina Guzik von P.A.R.T.S. und zuletzt die Schweizer Performerin Eugénie Rebetez beim «Donaufestival» im österreichischen Krems sind magisch angezogen von diesen erotischen, vollkommen naturbelassenen Körperlandschaften. Dabei legen sie den Betrachter ins Bett oder in eine Kissenlandschaft, die Pipilotti Rist «Lungenflügel» nennt. Im Kunsthaus Krems fläzt sich das Publikum unter Zimmerdecken oder zwischen drei Wänden, auf denen eine wuchtige Choreografie von Projektionen die Reise entlang des menschlichen Freiheitsdrangs genießen lässt.
Was die wohl bekannteste Schweizer Videokünstlerin mit der Kamera anschaut, ist eine großartige Liebeserklärung an den Körper, der vor ihrer Linse als bukolisches Fest gefeiert wird. Die Kamera tanzt, wie hier in «Homo sapiens sapiens» von 2005, meist nah am Wiesengrund, auf Fußhöhe, durch grausam zerquetschte Früchte, zwischen von Sicheln geköpften Tulpen und dokumentiert den Fressneid um einen Apfel zwischen einem Hausschwein und einer nackten Frau. Die Natur ist ein Garten der Lüste, der im Farbrausch der Videos in mal saftige, mal blutige Bewegung gerät. Alles ist flüssig, sinnlich, feucht, auch brutal. Die Natur stammt aus dem ...
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Tanz Juni 2015
Rubrik: bewegung, Seite 4
von Arnd Wesemann
ist Tänzer beim Hessischen Staatsballett Wiesbaden. Gewonnen hat er nun den «Goldenen Schmetterling» im Rahmen des ungewöhnlichen Choreograpfen-Wettbewerbs «Skopje Dancelab 2015» am Nationaltheater Skopje in Mazedonien. Der gebürtige Russe erhielt ihn für sein feines Solo «If I Were the Moon» zu «If» von Pink Floyd, das einen Mann porträtiert, der dem Tag nicht so...
Pirouetten in gerüschten Tutus, romantische Liebesgeschichten mit schönen Prinzen, Ende gut, alles gut – viele Mädchen träumen davon, und die junge Julie Cox aus Bethesda war da keine Ausnahme. Als sie 1985 an die Schule des American Ballet Theatre (ABT) kam, hätte das Timing kaum glücklicher sein können: Mikhail Baryshnikov führt gerade Castings für seinen Film...
ist das Wort des Monats, erfunden vom Berliner-Ensemble-Chef Claus Peymann. Für die einen klingt Eventbude wie eine liebevolle, volksnahe Bezeichnung des Theaters, andere assoziieren damit den blanken Horror für die Kunst. Wie schon vor 200 Jahren. Damals ging es um die Pariser Ballhäuser. Für die einen taugten deren harte Bretter als Tanzschule der Nation, andere...