Pinas Spuren
Der erste Blick in den Raum löst Unbehagen aus. Glupschaugen und ein angriffslustiges Maul gehören einem Fisch. Sanfte Fado-Klänge lassen einen vor der hallenhohen Videoprojektion verharren. Schöne bunte Fische. Aber auch sie ist da: Pina Bausch. Sie tanzt vor der blau-grünen Unterwasserlandschaft, sehr verinnerlicht, ihr Solo aus «Danzón». Ein Moment des Innehaltens gleich zu Beginn der Ausstellung «Pina Bausch und das Tanztheater» in der Bundeskunsthalle Bonn.
Schon drängt es einen weiter, lockt die Schau doch mit dem originalgetreuen Nachbau der Lichtburg, dem Kino in Barmen, vom Tanztheater Wuppertal seit 1973 als Proberaum genutzt. Dort läuft der performative Teil der Museumspräsentation, finden verschiedene Veranstaltungsformate, Tanzworkshops und Talks statt. Heute studiert Jo Ann Endicott mit dem Publikum die «Nelken-Linie» ein.
Doch vor das Tanzvergnügen haben die Kuratoren die Chronisten-Pflicht gesetzt. Monitore mit Kopfhörern sind kreisförmig aufgestellt. In ihrer Mitte stehen kleine, runde Tische mit schwarzen Holzstühlen – hier kann man alte Probenausschnitte in «Café Müller»-Kulisse betrachten. Durch die Geschichte der Tanztheater-Ikone führen Exponate in Vitrinen ...
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Tanz April 2016
Rubrik: Bewegung, Seite 4
von Bettina Trouwborst
newcomer: katarzyna kozielska
Was tut man nicht alles für die Kunst! Katarzyna Kozielska wollte wissen, wie ihre Gehirnströme aussehen, wenn ihr beispielsweise die Sonne scheint. Also hat die Halbsolistin des Stuttgarter Balletts im Vorfeld ihrer jüngsten Choreografie einen Neurologen aufgesucht und ein EEG erstellen lassen, um zu sehen, was sich in ihrem Kopf...
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