Passgenau
Wenn Londiwe Khoza in Ohad Naharins «Momo» auf die Bühne kommt, haben die vier Männer – nackter Oberkörper, Army Trousers und Stiefel – schon im Gleichschritt ein paar Runden gedreht. Sie, barfuß, balanciert auf den Ballen Schritt für Schritt in eine seltsame Gesellschaft: Da die muskulösen Kerle, auf der anderen Seite eine queere Gruppe, die miteinander, gegeneinander, allein oder zu mehreren in einer disparaten Welt unterwegs zu sein scheint.
Suchen sie etwas? Was fühlen sie, was nehmen sie voneinander wahr? Ohad Naharin lässt uns, die Zuschauer, entscheiden, was wir zu erkennen glauben, zu erkennen vermögen. Die Augen wandern von einer Figur zur anderen und bleiben doch immer wieder an Londiwe Khoza hängen. Sie hat das, was eine Spitzentänzerin ausmacht: die Kontrolle über jeden ihrer Muskeln, diese über Jahre im Ballettunterricht erworbene Spannung im Körper und zugleich eine elegante Nonchalance. Lässig und scheinbar mühelos bewegt sie sich, egal, was ihr die Rolle abverlangt. Wie hat sie das geschafft? «Als ich Ohad begegnete, kam ich gerade aus einem Ballettensemble. Ich musste erst einmal lernen, nicht das Ballett zu vergessen, aber einige schlechte Angewohnheiten ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von tanz? Loggen Sie sich hier ein

- Alle tanz-Artikel online lesen
- Zugang zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von tanz
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Tanz Mai 2025
Rubrik: Menschen, Seite 30
von Claudia Henne
Mitten in Mailand gibt es einen Stadtpark. Was der Tiergarten für Berlin, ist der Parco Sempione für Mailand. In Berlin steht am Rand des Parks das Brandenburger Tor, in Mailand eine Festung, das Castello Sforzesco. Schräg gegenüber ist der Palazzo dell’Arte der «Triennale di Milano», einer alle drei Jahre stattfindenden Kunst- und Designausstellung. Der Palazzo...
Der Lehrer
SEBASTIAN ABARBANELL
In jedem Körper ist Bewegung, unabhängig von Alter, Hintergrund oder körperlichen Voraussetzungen. Der Workshop «Vibrant Body» von Choreograf und Tanzpädagoge Sebastian Abarbanell lädt dazu ein, die eigene innere sowie äußere Bewegung neu zu erfahren. Es geht nicht darum, konkrete Abläufe zu erlernen oder eine äußere Form zu...
Eine Frau im siebten Himmel? Sie öffnet eine schneeweiße Flügeltür – et voilà … Ein Meer roter Rosen ergießt sich auf die Bühne des Opernhauses von Helsinki. So in etwa muss einst auch der schwerreiche Playboy Gunter Sachs das Anwesen der Filmgöttin Brigitte Bardot bei Saint-Tropez vom Helikopter aus unter Blüten begraben haben – tempi passati. Sachs ist tot, die...