neue serie: tanz-mode
«Die ganze Welt ist eine Bühne», heißt es in Shakespeares «Wie es euch gefällt», als der melancholische Jacques das Leben in sieben Altersstufen unterteilt. Wenn wir das ein Stück weit wahr werden ließen? Die kleinen Ballerinen in den Konservatorien träumen davon, ihr ganzes Leben dem Tanz zu verschreiben. Für Repetto, 1947 von Roland Petits Mutter Rose Repetto als Tanzschuhmanufaktur gegründet, ist dieser Traum Grund genug, eine Alltagskollektion mit unübersehbarem Ballett-Akzent zu kreieren.
Das Haus diversifiziert sich seit geraumer Zeit, produziert von Sportschuhen über Lederwaren nun eben auch Prêt-à-porter. «La Garde-Robe» heißt der Erstling, in aller Schlichtheit.
Was immer Repetto Neues auf den Markt wirft, der Bezug zum Tanz muss gegeben sein. Denn die klare Linie des Balletts dient der Marke als Image-Lieferant. Werte muss man jedoch vorleben, um sie verkaufen zu können. Die Ballettratten, die an der Stange schwitzen, tun das schließlich genauso, und zwar höchst diszipliniert: Sie brennen für den Tanz, mit Haut und Haar, von morgens bis abends. Selbst auf der Straße tragen sie noch immer einen Hauch von Ballett. Dank Repettos «Garde-Robe» können sie (und selbst ...
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Tanz Januar 2013
Rubrik: praxis, Seite 72
von Thomas Hahn
nicht auf Schlittschuh-Pirouetten und Skizirkus steht, hat im Januar schlechte Karten: klirrende Kälte draußen, Post-Neujahrs-Depression drinnen – und sämtliche «Nussknacker»- Tröstungen aufgezehrt. Aber diese Nächte! Sternenklar wölbt sich der Himmel und schaut auf uns Menschenzwerglein herab, gerade so, wie es Arnold Schönbergs «Verklärte Nacht» besingt. Philippe...
Laurent Goldring – Medien- und bildender Künstler, bevorzugtes Material: der lebende Körper – wohnt in der Nähe des Pariser Marché Saint-Pierre, eines Kaufhauses für Stoffe aller Art und Preisklassen. Von dort brachte er für die Tänzerin Isabelle Schad einen gefühlten Quadratkilometer Tuch mit, um es in eine Art Behausung zu verwandeln. So setzen sich beide mit...
Ein Franzose fährt nicht «nach Le Havre» sondern «in den Hafen»: au Havre. Als gäbe es nur diesen einen auf der Welt. Für Emmanuelle Vo-Dinh mag es sich nun tatsächlich so anfühlen. Am Centre chorégraphique national Le Phare (Der Leuchtturm) von Le Havre tanzte sie einst in der Kompanie von François Raffinot. Heute ist sie dessen neue Leiterin. Schon 1998 gründete...