Mourad Merzouki: «Terrain vague»
Frankreichs Trabantenstädte leiden unter Isolation und Bandenkriegen. Noch immer kämpfen die HipHopper gegen das Image vom potenziellen Gewalttäter, der sich im Tanz abreagiert. Längst verkörpern sie das Gegenteil von Abschottung und haben auch letzte Berührungsängste verloren, wie es auf dem Festival Suresnes Cités Danse in Ohr und Auge sprang. Die Kompanie Trafic de Styles spielt in «Spécimen» ein absurdes Kabarett. Farid Berki berichtet, wie er in China mit gestandenen Akrobaten der Pekingoper kreierte.
In Mourad Merzoukis «Terrain vague» narrt eine Schauspielerin Tänzer und Artisten. Der Zugewinn an künstlerischer Freiheit ist gewaltig. Schon will er mehr, hat eine Zusammenarbeit seiner Kompanie Käfig mit dem Symphonieorchester von Lyon im Auge. Das Paradox: «Terrain vague» erzählt vom Verlust der Freiheit. «Eine gewisse Nostalgie verbindet mich mit dieser Art von Brachland, wo jeder ganz und gar frei ist zu bauen, zu zerstören, zu spielen, zu kreieren.» Oasen in einer urbanen Landschaft, die an sich selbst erstickt. Merzouki war nie ein Breaker ohne Durchblick nach draußen. Mit sieben Jahren nahm er seine ersten Lehrstunden in einer Zirkusschule, und er blieb dabei, bis er ...
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«Er ist einmalig», meint der ehemalige Ballettmeister und Direktor der John Cranko-Schule, Alex Ursuliak: «Er hat einen Sprung – wie Juri Solowjew einst. Er hat Beine wie kein anderer, beinahe weiblich schön. Er hat einen unglaublich geschmeidigen Körper, noch ganz jung in seiner Form, und ein Gesicht mit dem gewissen Etwas, so wie man es von Vaslav Nijinsky kennt:...
Was treibt Ballettdirektoren dazu, für ein, zwei vakante Stellen großangelegte Auditions auszuschreiben und so mit den Hoffnungen junger Tänzer zu spielen? Den Hunderten Anwärtern, die nach der ersten Runde eines Vortanzens in Theaterkantinen ihre Tränen mit einem schwarzen Kaffee herunterschlucken, ist es vermutlich kein Trost, dass «die Szene nun einmal so ist».
O...
Who the fuck is Mozart?
nennt Sergei Vanaev seinen Mozart-Beitrag tatsächlich. So ganz dämlich ist die Frage vielleicht nicht. Der Choreograf in Bremerhaven denkt wohl manchmal auch: Where the fuck is Bremerhaven? Denn selbst dann ist man noch nicht am Ziel- und im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, wenn es um die Salzburger Wunderkind-Feier des Jahres 2006 geht....