mainz: stéphen delattre «eXchange»
Bis vor Kurzem war die freie Tanzszene in Rheinland-Pfalz faktisch nicht existent. Jetzt aber hat der Franzose Stéphen Delattre, zuletzt Solist bei Pascal Touzeau am Mainzer Staatstheater, ein eigenes Ensemble gegründet – kein risikoloses Unterfangen in einer Zeit, da die Tanzsparte insgesamt oft in Bedrängnis ist.
Doch Delattre, der auch schon für Katja Wünsche und Bridget Breiner choreografiert hat, setzt auf perfekte Organisation und gute Vernetzung nach dem Vorbild von Gauthier Dance aus Stuttgart.
«Warum soll Mainz nicht die Wahl haben zwischen zwei Theatern, die sich komplett unterscheiden und darum ergänzen?», sagt er.
Sein Haus sind die Mainzer Kammerspiele, die eine lange Tanztradition haben und seit dem Tod der Hauschoreografin Nancy Seitz-McIntyre vor sechs Jahren verwaist waren. Hier fand die ausverkaufte und umjubelte Premiere des Tanzabends «eXchange» statt: Sechs Tänzer stehen im Dunkeln, nur kurze farbige Spots leuchten sie an, weiße Kleider blitzen auf, schnelle Bewegungen. Drei Paare finden sich, erkunden tastend ihr Gegenüber und verlieren sich wieder.
Stéphen Delattres etwas sperrig und nebulös als «Konfrontation der Ersetzbarkeit» untertiteltes, mit Musik von ...
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