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Es ist fast eine Punktlandung zum Fest: Kurz vor Weihnachten 1816 landet Adelbert von Chamisso auf Hawaii. Gemeinsam mit dem Lithografen Ludwig Choris hat sich der preußische Offizier und Literat auf der russischen Brigg «Rurik» eingeschifft, um den Atlantik zu überqueren und das Leben fremder Völker zu erkunden. Eines fällt den Seefahrern schnell auf: Wo immer sie aussteigen – überall wird ihnen zu Ehren getafelt und getanzt! Auch der hawaiianische Gouverneur Kareimoku lässt «ein Hurrahurra oder Tanzspiel» für die Herren ausrichten: «Am 4. tanzten drei Männer, am 6.
eine Schar von Mädchen, darunter viele von ausnehmender Schönheit. Nicht diese haben auf mich den bleibenden Eindruck gemacht, nein, die Männer, die kunstreicher waren.»
Drei Jahre lang dauert das Abenteuer, und Chamissos Expeditions-bericht – «Reise um die Welt», gerade prachtvoll in der Anderen Bibliothek neu ediert – ähnelt einem Schrift-Koffer, randvoll gepackt mit ethnologischen Memorabilien: Sichtlich beeindruckt berichtet der Chronist von den Körpertätowierungen, den Tänzen, Ritualen und Gastmählern jener dunkelhäutigen, «mit Schönheitssinn begabten Menschen», die von seinesgleichen oft als «Wilde» verunglimpft ...
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Tanz März 2013
Rubrik: traditionen, Seite 60
von Dorion Weickmann
Yuri Fateyev, wissen Sie eigentlich, wie oft Sie mit Ihrer Kompanie im vergangenen Jahr im Flugzeug saßen?
2012 waren wir sehr viel unterwegs, obwohl wir bei Weitem nicht alle Angebote annehmen. Aber jeder will das Mariinsky sehen, also waren wir sogar während des Urlaubs auf Tour. Die Truppe kam auch früher viel herum, doch eher auf längeren, manchmal...
ausstellung_________
noëlla pontois – divine étoile
Noch ist sie nicht siebzig, aber die Ausstellung würdigt Noëlla Pontois schon im Vorfeld ihres Geburtstags als die alles überragende Ballerina der Pariser Opéra in der Nachfolge von Yvette Chauviré. Von 1961 bis 1983 gehörte sie dem Ensemble an, und die Virtuosin aus Vendôme hat in vielfacher Weise ihre Spuren...
Hier geht es um Tanz. Die Fotos auf diesen Seiten halten Augenblicke fest, in denen perfekte Tänzerkörper plastische Posen einnehmen; nicht ein Haar am falschen Platz, der Spann perfekt gestreckt, mit einem Gesichtsausdruck höchster Konzentration; oder aber Detailaufnahmen einer halbnackten Schulter, einer entblößten Taille, einer Hammerzehe – kleine oder weniger...