leipzig: weber, bittoun «die legende von syd o´noo»
Als Anfang der 1940er-Jahre in den Hexenküchen der Clubs zwischen Minton’s Playhouse und 52nd Street in New York der Bebop aufkochte, erschien er wie aus dem Nichts, dieser Syd O´Noo. Ein Magier des Tap Dance, wie es keinen Zweiten gab. Ein Stepp-Schamane, Ehrfurcht gebietend und hypnotisch. Geheimnisvoll, egomanisch, drogenabhängig – zur Legende prädestiniert. Trotzdem ist der Mann heute nahezu vergessen.
Die deutsche Stepp-Größe Sebastian Weber und der Regisseur und Dokumentarfilmer Stéphane Bittoun wollen das ändern: mit ihrer Inszenierung «Die Legende von Syd O´Noo».
Dieses Stück ist vor allem eins: Hommage an den Tap Dance und die Künstler, die ihn prägten. Nicht an Fred Astaire und Ginger Rogers, die ihn popularisierten.
Es hebt an mit einem simplen Plot: Sebastian «Slowfoot» Holland ist ein Stepptänzer in der Sinnkrise, aus der er sich durch eine Reise zu seinem alten Mentor nach Amerika zu befreien hofft. Stéphane, ein auch nicht gerade auf den Höhen des Erfolgs wandelnder Dokumentarfilmer, begleitet ihn.
Die Figurenzeichnung zelebriert ohne Angst vor dem Klischee die Attitüde vom Mann, der tut, was er eben tun muss: seinen Weg gehen, mit sich selbst ringen, Frauenherzen ...
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Tanz Februar 2016
Rubrik: Kalender, Seite 42
von Steffen Georgi
ausstellung
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