Kompanie des Jahres: Staatsballett Berlin
2004 wurde das Staatsballett Berlin gegründet – auf den Trümmern der Kompanien von Deutscher Oper, Staatsoper Unter den Linden und Komischer Oper. Die Idee: eine eigenständige Kompanie mit eigenständigem Intendanten auf A-Klasse-Niveau und, in berlintypischer Selbstüberschätzung, auf Augenhöhe mit Paris, New York, Sankt Petersburg zu haben. Die weniger Geld kosten sollte als die Vorgängerinnen und künstlerisch Klassisches und Zeitgenössisches versöhnen.
Das funktionierte die ersten Jahre nicht schlecht, aber dann versandete der Elan des Top-Ballerinos und Gründungsintendanten Vladimir Malakhov, es folgte Stagnation unter Nacho Duato. Statt neue Brücken zwischen Tradition und Experimentierfreude zu bauen, mündete die Doppelintendanz von Sasha Waltz und Johannes Öhman in tiefe Verwerfungen. Als SOS-Retterin sprang die langjährige Vize-Chefin Christiane Theobald ein und konsolidierte die implosionsgefährdete Kompanie. Aber jetzt! Mit Christian Spuck ist seit vergangenem Herbst wieder ein selbst
choreografierender Intendant im Amt, der zuvor in Zürich bewies, dass er eine Kompanie zu führen versteht. Zur Eröffnung richtete der Hausherr mit «Bovary» ein freundlich-tanztheatrales ...
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Tanz Jahrbuch 2024
Rubrik: The winners are, Seite 136
von Falk Schreiber
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In der richtigen Qualität und mit der dementsprechenden Expertise ausgeführt, sind alle Modelle möglich und sinnvoll – allerdings gewichten sie verschieden, stellen unterschiedliche...
«Der Sturm» ist Shakespeares letztes Werk. Damit verabschiedete sich der große Dichter, gänzlich abgeklärt, von der Bühne. «I‘ll break my staff», lässt er sein mutmaßliches Alter Ego Prospero am Ende resigniert sagen, wenn der seinen Zauberstab zerbricht. Der Magier verzeiht seinen Feinden, befriedet die Welt, dann wählt er den «exit above» – so die Regieanweisung...
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