Kevin O’Day: «Robert, Richard & Johann»

in Mannheim

Tanz - Logo

Wie soll man es verstehen, wenn ein amerikanischer Choreograf zu einem Ballettabend einlädt, der unter dem Motto steht: «Per Du mit drei deutschen Meistern»? Wenn diese Meister aus der Musikgeschichte kommen, Robert Schumann, Richard Wagner und Johann Sebastian Bach heißen? Und der Choreograf Kevin O’Day, bekannt für seine dynamischen, raffinierten Stücke zu experimenteller, zeitgenössischer Musik?
Um ehrlich zu sein, man weiß vorher nicht genau, wie diese Vertrautheit gemeint ist, und man hat am Ende des dreiteiligen Abends im Nationaltheater Mannheim nicht den Eindruck, dass M

usik und Tanz die Distanz der Zeit überbrückt haben.
Keine Frage, Kevin O’Day hat sich mit diesem Titel für sein neues Programm einiges vorgenommen. Nicht ganz ohne Erfolg. Der dritte Teil des Abends – «Johann», zu Ausschnitten aus Bachs «Brandenburgischen Konzerten» – soll im Feb­ruar auf der Tanzplattform in Stuttgart präsentiert werden. Aber gerade an diesem Ort wird das Wiedersehen möglicherweise enttäuschend werden, denn den Vergleich mit O’Days Stücken für das Stuttgarter Ballett hält «Robert, Richard & Johann» nur schwer stand.
Man wird dem Konzept wohl am ehesten gerecht, wenn man es unter jener ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von tanz? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle tanz-Artikel online lesen
  • Zugang zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von tanz

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Tanz Januar 2006
Rubrik: On Stage, Seite 44
von Petra von Olschowski

Vergriffen
Weitere Beiträge
Marco Santi: «Spielregeln»

Die Schere aus «Marnie», auf rotem Samt gebettet. Das Messer aus «Psycho» unter Verschluss. An der Wand das Bild aus «Vertigo». Das Fernrohr, unvergessenes Utensil aus «Das Fenster zum Hof», am Treppenabsatz. Einen Abend lang funktioniert die Black Box des Osnabrücker emma-theaters fantastisch als Memorial Hall in Sachen Alfred Hitchcock, und Manuela Geisler hat...

Susanne Linke

Susanne Linke ist wahnsinnig ehrlich und kein bisschen in sich selbst vernarrt. Dem Herausgeber ihrer großformatigen ersten Monografie Schritte verfolgen, Norbert Servos, legt sie in zahlreichen Sitzungen das Leben einer großen Lady des deutschen Tanzes aus. Man liest mit Respekt und in auf­steigender Linie ein freies Leben ohne Abschließendes und ahnbares Ende....

Christopher Nolde

Christopher Nolde, die DaimlerChrysler tv.media hat die DVD «Vladimir ­Malakhov» produziert. Wie kommt ein Automobilkonzern dazu, sich mit Ballett zu beschäftigen? Wir sind inzwischen zu hundert Prozent eine Tochter der DaimlerChrysler AG. Darum der Name. Aber wir bauen keine Autos, sondern sind ein Medienproduktionshaus, das in erster Linie für den Konzern...