Jenseits
«Entspricht nicht die ‹Flüchtigkeit› des Tanzes dem neoliberalen Konzept der Vergänglichkeit von Waren und ihrer permanenten Neuproduktion?» Und welche Rolle spielt der Tanzlehrer? «Bei ihm kauft man im Unterschied zu einem Modeverkäufer dessen Körper und Körperwissen: Der Tanzlehrer also: Kunstvermittler, Hure oder Medium einer spezifischen Körpererfahrung?»
So fragt die Kuratorin Gabriele Klein von «Herzschritt ... Dance Different» der Berliner Gruppe Rubato beim steirischen herbst in Graz.
Tanzschulen, die Tänze von der Stange und im Abonnement mit Tangofieber und Walzerschritt feilbieten, gibt es viele. Es gibt auch den Laden als Ort für Kunst, als urbane Marke, als symbolgeladene Hülle, in der Performance und Tanz betrieben wird. Ein Klassiker seitens der bildenden Kunst war das Wiener «Point Of Sale» aus den 1990er Jahren. Ein aktuelles Beispiel lieferten kürzlich die österreichischen Choreografen Michikazu Matsune und David Subal in Bukarest, Wien und Paris mit ihrem Projekt «Store». Da ging es nicht schlicht um die Verbesserung des Schrittverhaltens, sondern um die ritualisierte Leere des allgegenwärtigen Konsumtanzes. Nun haben Rubato aus Berlin auch ihr Geschäft gemacht. ...
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Dem 80. Geburtstag am 20. November der immer noch vitalen Bolschoi-Legende Maya Plisetskaya ist es zu danken, dass zwei ihrer berühmtesten filmisch festgehaltenen Rollen wieder zugänglich sind. In den Aufnahmen von 1969 und 1974 schlieren freilich die Farben, ist das Bild unscharf und häufen sich die Dropouts. Trotzdem springt einen die Carmen-Suite in der...