Iván Pérez
Normal ist das jedenfalls nicht. Seit Beginn dieser Spielzeit amtiert Iván Pérez als Künstlerischer Leiter des Dance Theatre Heidelberg; seine erste Chefposition. Doch bevor der Nachfolger von Nanine Linning sich an seiner neuen Arbeitsstelle richtig einrichten kann, hat am Sadler’s Wells in London «Flutter» Premiere, ein Pas de deux für die Starballerina Natalia Osipova und deren Partner Jonathan Goddard.
Als wäre das nicht schon ungewöhnlich genug, choreografiert Pérez zuvor noch im Auftrag der Pariser Opéra mit «The Male Dancer» ein, wie schon der Titel sagt, reines Männerballett – flankiert von «The Art of Not Looking Back» von Hofesh Shechter und «The Seasons’ Canon» von Crystal Pite, zwei nachgerade beängstigende Erfolgswerke.
Mutig, erfahren, vernetzt
An Mut gebricht es dem smarten Spanier aus Alicante demnach nicht. Eher fragt man sich, warum ein Choreograf, der schon in so hohen Kreisen verkehrt, das vergleichsweise bescheidene Angebot von Intendant Holger Schultze überhaupt angenommen hat. Iván Pérez lacht und bleibt die Antwort keineswegs schuldig. Im Gegenteil: «Mit INNE hatte ich in Holland bisher lediglich eine project-based company, d. h. ich konnte meine Tänzer ...
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Tanz Dezember 2018
Rubrik: Menschen, Seite 24
von Hartmut Regitz
Als wär’s ein Stück von ihm. Erst am Schluss wendet sich Arkadiusz Glebocki direkt ans Publikum und scheint das ganze Theater als eine poetische Projektion zu entlarven. Er allein, Drosselmeier, hat die Geschichte vom «Nussknacker und Mausekönig» erdacht zum Nutzen und Frommen eines Publikums, das während der Weihnachtszeit alles Wirkliche am liebsten verdrängen...
CD des Monats: Strawinsky, Hindemith
Früher haben sich Musiker als Grußbotschaft gelegentlich einen Kanon zugeschickt. Paul Hindemith tat das gern und hat auf diese Weise Igor Strawinsky zu seinem 75. gratuliert. Der wiederum fühlte sich davon im höchsten Maße beglückt – und komponierte postwendend auf die gleiche Art.
Beide Kanons finden sich nicht auf dem...
Die Zeit der großen Wartesäle ist vorbei. Zweckentfremdet, befriedigen sie inzwischen andere Bedürfnisse. Im Basler Bahnhof SBB beispielsweise ist heute im Wartesaal eine Brasserie zu Hause. Die Leere und Langeweile, die hier einst geherrscht haben müssen, lassen sie nicht mehr spüren. Da muss man sich schon eine Vorstellung des Nederlands Dans Theater anschauen,...