生长 genesis

Westöstliche Allianzen hat Sidi Larbi Cherkaoui schon immer gerne geschmiedet, und seine Werke sind oft nur einen Hauch von der spirituellen Séance entfernt. Nun hat er sich mit einer chinesischen Mitstreiterin in die Schöpfungsgeschichte versenkt

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Als ihn die chinesische Tänzerin und Choreografin Yabin Wang fragte, ob er mit ihr zusammenarbeiten wolle, musste Sidi Larbi Cherkaoui wahrscheinlich nicht lange überlegen. Die Leiterin einer von ihr gegründeten und nach ihr benannten Tanz-Kompanie genießt nicht nur in ihrer Heimat China einen formidablen Ruf. Ihr erstaunliches Solo in Zhang Yimous Kinofilm «House of Flying Daggers» (2004) hat auch international Eindruck gemacht. Und Cherkaoui – seine bisherigen Werke belegen es unverkennbar – besitzt ohnehin ein ausgesprochenes Faible für Fernöstliches.

Der Stücktitel, «生长 Genesis», vereint chinesische Schriftzeichen mit lateinischer Schrift und betont mithin die enge Zusammenarbeit der beiden Kompanien. Es tanzen: vier Tänzer aus Yabin Wangs Truppe und drei aus Cherkaouis Eastman Ensemble, darunter Johnny Lloyd und Kazutomi Kozuki. Beide spielen jeweils zwei Rollen, beide singen, und Lloyd ist auch noch als Gitarrist unterwegs. Hinzu gesellen sich drei Musiker aus Indien, dem Kongo und Polen, die sowohl Eigenkompositionen als auch Stücke der polnischen Komponistin Olga Wojciechowska spielen. So versammeln sich Akteure aus allen Regionen der Welt auf der Bühne.

Das entspricht dem, ...

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Tanz Februar 2014
Rubrik: produktionen, Seite 16
von Pieter T‘Jonck

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