Gemischtes Doppel
Hans Kern, Magdalena Dentz – Sie sind in doppelter Hinsicht eine extravagante Gesprächskombination: Großvater und Enkelin, Mathematiker und angehende Tänzerin. Was zunächst mal zwei scheinbar sehr unterschiedliche Fächer sind. Mathematikern wird nachgesagt, sie gingen lieber mit Zahlen als mit Menschen um. Tänzer wiederum müssen körperliche Nähe zulassen können. Oder ist das alles nur Klischee?
Hans Kern: Es ist zum Teil ein Klischee, aber man wählt die Mathematik als Fach vielleicht schon, weil man lieber in die geistige Welt geht.
Ich habe als 15-Jähriger an mathematischen Dingen geknobelt, die ich neu durchdachte und dadurch für mich gewonnen habe. Das hat mich irgendwie beglückt und dazu bewogen, Mathematik und Physik als Studienfächer zu wählen. Meine Enkelin hat vielfältige Talente …
Magdalena Dentz: ... zum Beispiel Mathe, meinst du? …
Kern: … und ich musste mich erst daran gewöhnen, dass sie nun diesen Weg gewählt hat.
Sie gehören derzeit zur Juniorkompanie am Mannheimer EinTanz-Haus. Gehen Sie Ihren Weg als Tänzerin so ganz ohne irgendwelche Berührungsängste?
Dentz: Die körperliche Nähe kostete mich anfangs schon Überwindung, als ich die anderen Tänzer der Junior Dance ...
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Tanz Dezember 2021
Rubrik: Praxis, Seite 52
von Antje Landmann
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