Abou Lagraa «wahada», Andonis Foniadakis «paron»
Sie huldigen, jeder auf seine Art, der Emotion, dem Kostüm und einer zeitgenössischen Idee von Romantik. Hinzu kommt: Beide sind Vertreter einer doppelten Kultur mediterranen Ursprungs: Andonis Foniadakis stammt aus Griechenland, Abou Lagraas Eltern kommen aus Algerien. Nun finden sie in einem Programm des Ballet du Grand Théâtre de Genève zueinander. Bei Lagraa gehört schon immer ein Hauch von orientalischer Sinnlichkeit dazu, egal ob er gerade mit B-Boys, zeitgenössischen Tänzer*innen oder einem Ballettensemble arbeitet.
Für Foniadakis ist «Paron» die fünfte Arbeit mit der Genfer Kompanie. So sei es ihm leicht von der Hand gegangen, und im Übrigen habe er für die Musik von Philip Glass eine natürliche Begabung, ließ er nach der Uraufführung verlauten.
Für Lagraa ist Mozart dagegen Neuland, und die Idee, dessen «Große Messe in C-Moll» zu choreografieren, stammt von Philippe Cohen, seinerzeit Leiter des Genfer Balletts. Von Mozarts Liebe zu Gott und seinem Versprechen an selbigen, ihm eine Messe zu widmen, sollte seine geliebte Constanze von ihrer schweren Erkrankung genesen, leitet Lagraa den Titel seines Stücks ab. «Wahada» bedeutet «Das Versprechen». Damit ergibt sich auch eine ...
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Tanz Dezember 2021
Rubrik: Kalender, Seite 38
von Thomas Hahn
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