Françoise & Dominique Dupuy

Triebwerke des Tanzes nennt man die beiden in Frankreich. Heute sind sie die Überlieferer der Moderne. Sie lehren Praxis und Theorie. Nun inszenieren sie die Stationen ihrer künstlerischen Biografie. Immer in Sichtweite zum Eiffelturm

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Manche Paare in der Kunst spielen mit dem Gegensatz von groß und klein, dick und dünn, schlau und dumm ... Françoise und Dominique Dupuy sind daran auszumachen, dass sie sich nicht unterscheiden. Ihre hageren Körper, ihre kurz geschorenen, fast kahlen Schädel, ihre knochigen Gesichter haben in der gesamten Tanzlandschaft Frankreichs den Rang von Ikonen. Und ob sie auf der Bühne stehen, im Publikum sitzen oder Vorträge halten – kaum einmal begegnet man ihr oder ihm ohne ihre bzw. seine «bessere Hälfte».

So groß ist der Einklang zwischen beiden, dass sie auf der Bühne nicht immer zweifelsfrei auseinanderzuhalten sind. Zusammen verkörpern sie 120 Jahre Tanzgeschichte. Ihre fortdauernde Präsenz beweist, dass man in dieser Kunst auch alt werden kann, dass die Bühne hier wie im Theater kein Privileg der jungen und glatten Haut ist, und dass selbst Paare ewig halten können.

Mit einem einzigen Portrait sind sie kaum zu umreißen, nicht nur, weil da zwei brillante Köpfe zu beschreiben wären, sondern weil in jedem Jahrzehnt ihrer Karriere Stoff für ein ganzes Buch steckt. Es ist, als hätten sie nie einzeln exis-tiert. Niemand in Frankreich würde über sie oder ihn allein berichten. Man weiß, ...

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Tanz November 2007
Rubrik: Portrait, Seite 56
von Thomas Hahn

Vergriffen
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