Elastisch

Senga Nengudis betanzbare Fasergebilde

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Eingespannt in linienförmige Gebilde und mitten in einem energetischen Feld, so agiert die Performerin in schwarzem Tanztrikot und schwarzer Strumpfhose. Das, woran sie gefesselt ist, sind ebenfalls Strumpfhosen. Neun, zehn Befestigungspunkte und die Elastizität des Materials bestimmen den Radius ihrer Bewegungsmöglichkeiten. «Die Skulptur ist im Wortsinne eine Tanzpartnerin», hat Senga Nengudi 2016 in einem Interview erklärt. Seit 1975 hat die in Los Angeles geborene, zu den herausragenden Vertreterinnen der Bildenden Gegenwartskunst zählende Afroamerikanerin unter dem Titel «R.S.V.P.

» – für «Répondez, s’il vous plaît» – mehrfach Installationen entwickelt, bei denen Nylons an der Wand fixiert und am Boden verankert sind: Schlaff oder straff, verdreht oder verknotet, symbolisieren sie die Elastizität des Körpers; mit Sand befüllt, werden sie zu Hoden und Brüsten.   

Nengudi hat diese Werke zunächst selbst im Atelier aktiviert, danach bei Ausstellungseröffnungen gemeinsam mit der Kollegin Maren Hassinger, einer langjährigen Freundin. Hassinger ist auch die Performerin der kraftvoll und achtsam austarierten Geometrien in den Foto-serien zu den «R.S.V.P.»-Performances. Ein ...

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Tanz Oktober 2019
Rubrik: Bewegung, Seite 4
von Thomas Betz

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