der tanzpreis: für ulrich roehm
Manche haben ihn viel zu spät, manche zweimal und manche immer noch nicht bekommen, manche lehnen ihn auch deshalb bis heute ab. Noch nie wurde jemand mit dem Deutschen Tanzpreis bedacht, der ihn nicht irgendwie verdient gehabt hätte. Geld gibt es keines, aber eine Laudatio, eine Festschrift, eine Gala und ein paar Takte Aufmerksamkeit über die Grenzen der Tanzwelt hinaus.
Welche Jury den Tanzpreis verleiht, wurde stets sorgfältig offen gelassen – sein Erfinder, Moderator und «hochverdienter Mentor» war 30 Jahre lang Ulrich Roehm, Vorsitzender des Deutschen Berufsverbands für Tanzpädagogik (DBfT). Nach ihm hieß die Ehrung irgendwann inoffiziell «Roehm-Preis» statt Tanzpreis. Früh hatte der heute 79-Jährige erkannt, wie öffentlichkeitswirksam so eine nationale Würdigung samt Verleihungszeremonie sein kann, lange vor dem 2006 initiierten «Faust» des Deutschen Bühnenvereins, der genau zu diesem Zweck nun auch in allen anderen Theatersparten verliehen wird.
Jetzt, zum 30. Jubiläum seines Bestehens, bekommt Ulrich Roehm den Roehm-Preis selbst, nicht einmal ein Jahr, nachdem er von seinem Direktionsposten zurückgetreten ist. In einem Akt erfrischender Unbescheidenheit prämiert sich die ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von tanz? Loggen Sie sich hier ein
- Alle tanz-Artikel online lesen
- Zugang zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von tanz
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
Tanz Januar 2013
Rubrik: menschen, Seite 32
von Angela Reinhardt
Bremen: «The House that never Walked» von Opiyo Okach, Helge Letonja
Hannover: «Versuchungen» von Felix Landerer, Commedia Futura
Gent: «X-on» von Ivo Dimchev
Italien: «Cinderella» von Giorgio Madia
braucht neues Briefpapier: Seit Mitte November darf sich ihre Kompanie offiziell «Badisches Staatsballett Karlsruhe» nennen. Anders als bei den großen Schwestern in München und Berlin, wo mit dem Titel Staatsballett vor allem strukturelle Änderungen verbunden waren – beim Bayerischen Staatsballett 1989 eine weitgehende Emanzipation vom Opernintendanten, in Berlin...
Als wäre in der Welt alles zum Besten bestellt, so gleitet die Tänzerin lächelnd dahin. Doch plötzlich erschrickt Marlúcia do Amaral, verfällt in eckige Bewegungen und gebärdet sich wie eine Irre, besinnt sich dann aber wieder auf ihre Rolle als anmutige Ballerina. Wer Martin Schläpfers Werk kennt, fühlt sich sofort an eine Szene aus «Neither» erinnert, als die...
