Degree Zero
Degree Zero - auf diesem Gefrierpunkt will die Biennale di Danza in Venedig in den nächsten drei Jahren verharren. Ihr Leiter Ismael Ivo hat diese Rosskur verordnet – zu Recht, wenn man die Situation des Tanzes in Italien betrachtet. Südlich der Alpen weht der Geist des Zeitgenössischen sehr verhalten. Meist feiern Kitsch und Tanzentertainment fröhliche Urständ. Nun setzt Ivo, der ewig schöne Tanzprinz aus Brasilien, eine denkbar heftige Strukturreform in Gang. Das Arsenale in Venedig, ein Bauwerk aus dem 17. Jahrhundert, wird zum Tanzlabor.
Es sollte selbstbewusste Tanzkünstler ausbilden. Nie mehr Tänzermarionetten. Ab dem 30. Mai sind hier neben Ivo die Forsythe-Tänzer Tamàs Moritz und Francesca Caroti, Ted Stoffer u. v. a. damit beschäftigt, in sieben Master-Classes bis zum 30. Juni die italienischen Tänzer in der Gegenwart des Balletts ankommen zu lassen. In Rom entstand unterdessen die Accademia Nazionale di Danza unter Leitung von Margherita Barrilla, um Schülern das Tanztheater à la Pina Bausch in der Praxis nahezubringen. Beide Ausbildungszentren sowie Schulen in Angers und Mailand kommen vom 20. bis zum 27. Juni in Venedig zusammen, um sich an Arbeiten von Alain Buffard, ...
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«Ich entwickle mich langsam. Ich bin nicht jemand, der steil aufsteigt. Natürlich verfolge ich auch eine Ästhetik und eine Linie, die aber nicht trendig ist. Auf längere Sicht zeigt sie aber vielleicht eine Perspektive auf, die überleben kann.» So bescheiden klang der Schweizer vor vielen Jahren. Aber er behielt recht. Seit 1999 leitet der heute 49-Jährige das...
Sie waren Haus-Choreografin des Scapino Ballet Rotterdam, leiten ein eigenes Ensemble – was hat Sie bewogen, jetzt Nachfolgerin von Marco Santi als Leiterin des Tanztheaters am Theater Osnabrück zu werden? Ich habe mich nicht um einen Job bemüht. Aber als mich der Intendant anrief,...
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