Das Tutu
Warum zieht das Tutu einen magischen Kreis um jede Ballerina? Ist es der verkürzte Reif-rock jener Mode in Versailles und das Urbild der Haute Couture zugleich? Denn warum wohl entwarfen Designer wie Jean-Paul Gaultier und Christian Lacroix ganze Tutu-Kollektionen fürs Prêt-à-porter? Welchen Eindruck bestärkt das Tutu beim Anblick einer Tänzerin? Und warum hat dieses luftige Gewebe aus Gaze im 19. Jahrhundert derart Mode werden können, eine Mode, die sich in der Erfindung des Nylons Ende der 1930er Jahre nahtlos fortsetzte?
Ursprünglich bestand das Tutu aus Seidentüll.
Ein Tutu, das älter als fünfzig Jahre ist, gar ein historischer Stoff aus dem 19. Jahrhundert, es kann ihn nicht mehr geben. Denn der hauchzarte Stoff ist vergänglich wie der Tanz. Das dünne Gewebe zerfällt, seine Geschichte zurückzuverfolgen, braucht Dokumente, Zeitzeugen, Tänzerinnen, die das Tutu trugen und tragen.
Sehnsucht nach Leichtigkeit
1669 gründete König Louis XIV. die Königliche Musik- und Opernakademie. Die Tanzaufführungen bei Hof und in der Oper waren prachtvoll. Viel Wert wurde auf die visuelle Ästhetik gelegt. Die Kostüme der Tänzer waren Adaptationen der üppigen Hofbekleidung von Versailles. Jean ...
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Die Schere aus «Marnie», auf rotem Samt gebettet. Das Messer aus «Psycho» unter Verschluss. An der Wand das Bild aus «Vertigo». Das Fernrohr, unvergessenes Utensil aus «Das Fenster zum Hof», am Treppenabsatz. Einen Abend lang funktioniert die Black Box des Osnabrücker emma-theaters fantastisch als Memorial Hall in Sachen Alfred Hitchcock, und Manuela Geisler hat...
Susanne Linke ist wahnsinnig ehrlich und kein bisschen in sich selbst vernarrt. Dem Herausgeber ihrer großformatigen ersten Monografie Schritte verfolgen, Norbert Servos, legt sie in zahlreichen Sitzungen das Leben einer großen Lady des deutschen Tanzes aus. Man liest mit Respekt und in aufsteigender Linie ein freies Leben ohne Abschließendes und ahnbares Ende....

