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Support von oben: Selbst das Goethe-Institut unterstützt sogenannte «Decentralised Autonomous Organisations» (DAO). Inspiriert wurde diese Organisationsform durch digitale Technologien wie Kryptowährungen, die frei vom Einfluss aller Banken, Regierungen und Aktionäre funktionieren. Dieses Konzept ist für die Kunstszene durchaus interessant, denn auch Theater, Museen, Orchester, selbst die Freie Szene, leben nur sehr bedingt in unabhängigen Strukturen.
Bei aller vermeintlichen Kunstfreiheit sind sie abhängig von Regierungen und deren Budgets, was, wie immer, Vor- und Nachteile mit sich bringt. Neben einer gewissen finanziellen Sicherheit für die Mitarbeitenden sind Theater oft genug auch den Gesetzen der Geldgeber unterworfen, sprich: Sie sind behördenähnliche Gebilde, die nur zu einem Bruchteil aus Kunstschaffenden bestehen. Die von der Politik eingesetzte Leitung ist mehr oder minder genötigt, Druck von oben nach unten weiterzugeben und politische Erwartungen zu erfüllen. DAOs denken gegen diese Tatbestände an. Ihrem Wesen nach sehen sie sich als kollaborative Mitstreiter und funktionieren vielfach eher nach dem Prinzip des Hackathons, also einer Veranstaltung mit dem Ziel, den ...
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Tanz Jahrbuch 2022
Rubrik: Vermessung des Tanzes, Seite 111
von Arnd Wesemann
«Wer bin ich, die Frage stell’ ich mir mein ganzes Leben schon. Und bis ans Lebensende wird man kaum die Antwort finden. Könnten ein paar Wörter einem wie mir die Antwort geben, hätte Gott kaum all‘ diese Schönheiten geschaffen. … Ich habe mich selbst erschaffen, um für mich selbst zu sprechen … das lächelnde Ich, und manchmal das weinende … Persona – Zum Teufel,...
Ganz eindeutig: Die zweite «Baltic Dance Platform», die vom 19. bis 21. Mai in Tallinn stattfand, war das Highlight der Tanzsaison. Immerhin hatten sich nicht weniger als 104 Antragsteller*innen aus allen drei baltischen Staaten zur Teilnahme angemeldet. Seit der ersten «Baltic Dance Platform» in Vilnius waren aufgrund von Covid-19 drei statt der geplanten zwei...
Wir sind Ende April morgens um zehn Uhr im Foyer de la Danse der Deutschen Oper Berlin verabredet, bevor für Anneli Chasemore und ihre Kollegin Soraya Bruno die Arbeit im «Health Department» am Staatsballett beginnt. 2016 haben die beiden Expertinnen dieses Department gegründet. Neunzehn Jahre hat Chasemore selbst getanzt, und die Liebe zum Ballett spricht aus ihr,...