Buch, CD, DVD 6/21

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Roman
MOI, TAMARA KARSAVINA

Ihr Leben liest sich wie eine Steilvorlage für Hollywood: Tamara Karsawina (1885 – 1978) war das weibliche Aushängeschild der Ballets Russes und zog alle Blicke auf sich – auf der Bühne und nach Premieren von Highlights wie «Schéhérazade» oder «L’Oiseau de feu». Die Tänzerin führte eine ultramondäne Existenz, erst in Sankt Petersburg, dann in Paris und schließlich weltweit. Denn sie musste auf abenteuerliche Weise vor der Revolution fliehen, in den Armen eines britischen Diplomaten, ihres zweiten Gatten.

Der auf ihrer 1930 veröffentlichten Autobiografie aufsetzende Roman «Moi, Tamara Karsavina» von Lyane Guillaume ist Pflichtlektüre für alle Balletoman*innen. Da sitzt die Ballerina als 84-jährige Dame 1969 in ihrem luxuriösen britischen Altersheim und erinnert sich an Diaghilew, Nijinsky (den sie sehr verteidigt), Bakst, Benois, Massine, Satie, Cocteau, Debussy, Strawinsky, Chanel, Picasso … So jedenfalls imaginiert es die Russlandkennerin Lyane Guillaume, die Karsawinas Aufzeichnungen mit ihrem eigenen Wissen kreuzt, bis Privat-, Kunst- und Weltgeschichte einander nicht mehr loslassen. Guillaumes Karsawina plaudert nicht, sie analysiert eine Epoche, in ...

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Tanz Juni 2021
Rubrik: Medien, Seite 50
von

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