bochum: renegade «out of body»

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Vielleicht hätte man ihn gern wieder, den Ruch der Subkultur, die unspießige Zugehörigkeit zum Anti-Establishment. Vielleicht gibt sich Renegade jetzt deshalb so krampfhaft verrückt, blutrünstig, exzentrisch. Die 2003 von Zekai Fenerci gegründete Street-Art-Kompanie aus Herne hat es vor drei Jahren unters Dach des Bochumer Schauspielhauses verschlagen.

Als «Renegade in Residence» entwickelte sie gemeinsam mit der  ehemaligen Pina-Bausch-Tänzerin Malou Airaudo einen altneuen Stilmix: Tanztheater-Hip-Hop – eine Chance, Breakdance als einstigen Ghetto- und heutigen Mainstream-Sport bühnenkunst-tauglich zu präsentieren. Headspins und fliegendes Frauenhaar. Popping & Locking und herzergreifend beredte Folkwang-Arme. Dafür bekam die Kompanie eine Einladung zur Tanzplattform. Sie ist seit 2012 eine von sechs spitzengeförderten Kompanien in Nordrhein-Westfalen, und das Theater Bochum bekundet zukunftsträchtige Begeisterung für die erfolgreiche Kooperation. Also angekommen im etablierten Kulturbetrieb?

Es ist wohl mal wieder Zeit für ein bisschen Bürgerschreck-Attitüde. Physical Theatre als Höllentrip. Schauspieler Krunoslav Šebrek raunt im bleichen Strahl einer Taschenlampe verheißungsvoll ...

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Tanz März 2013
Rubrik: kalender und kritik, Seite 42
von Nicole Strecker

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