Berlin: Martin Woelffer «Die Tanzstunde»
Ausziehen, Umziehen, Schluss machen? Über Berlins Boulevardtheater No.1, der Komödie am Kurfürstendamm, schwebte jahrelang das Damoklesschwert eines Umbaus. Im Mai fiel dann der letzte Vorhang, zur neuen Saison hat man übergangsweise im Schiller Theater Quartier bezogen. «Wo wir alle zigmal reinpassen», wie der Schauspieler Oliver Mommsen schon im Januar verkündete, beim Schlussapplaus von Martin Woelffers Inszenierung der «Tanzstunde» – noch am Originalstandort.
Die 2014 uraufgeführte «Tanzstunde» von Mark St. Germain ist ein Volltreffer à la «Ein ungleiches Paar».
Und das ist die Story: Senga Quinn (Tanja Wedhorn) war als Musical-Tänzerin engagiert, bis ihr Knie mit einem Taxi kollidierte. Ob sie je wieder auf die Bühne kann, wissen allein die Götter in Weiß. Ever Montgomery (Oliver Mommsen) wiederum wohnt ein paar Apartments weiter, ist Professor der Geowissenschaft und sieht einer wichtigen Preisverleihung entgegen. Aber was andere erträumen, ist für ihn der Albtraum schlechthin: Hände schütteln, sich auf die Schulter klopfen, womöglich auch noch umarmen lassen – da lodert die Hölle auf Erden! Denn der bebrillte Klemmi ist Autist, erträgt keinerlei Berührung und muss ...
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Tanz November 2018
Rubrik: Kritik, Seite 34
von Dorion Weickmann
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