Horror vacui

Wien, Verdi: Otello, Puccini: Turandot

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Esultate! L’orgoglio musulmano sepolto è in mar, nos­tro del ciel è gloria! Das hätte man gegenwärtig auch benediktisch zugespitzt, sozusagen auf des Krumm­säbels Schneide, inszenieren können. Doch Christine Mielitz lässt den «muselmanischen Stolz» szenisch unkommentiert, nutzt vielmehr Unwetter und Sturm pantomimisch zur (nur bei Shakespeare geschilderten) Darstellung des Werdens der Liebe Otellos und Desdemonas.

«Mit der Unverhofftheit eines Blitzes, eines Gewitters» (Mielitz) trifft diese Liebe das alte Venedig, die Metropole, die ihren Reichtum, ihre Kultur gegen alle Eindringlinge von außen in zahllosen Kriegen zu wahren sucht.
In Mielitz’ Wiener Inszenierung des «Otello» geht es zudem weniger um das Außenseitertum des Titelhelden als – wie schon in ihrer «Parsifal»-Inszenierung – um die Rolle der Frau beim Versuch des Aufbrechens männlicher Helden- und Kampfeswelten. Unbeirrbar bestehe Desdemona auf Liebe, Gerechtigkeit und Frieden gegen jedermann und werde so zur größten He­raus­forderung nicht nur in Otellos Leben, sondern in der männlichen Welt der Waffen und Kämpfe insgesamt.
Dies vorzuführen, hat Christian Floeren eine Art moderne Shakespeare-Bühne gebaut, mit einem ...

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Opernwelt Dezember 2006
Rubrik: Panorama, Seite 54
von Gerhard Persché

Vergriffen
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