Doppelte Botschaften
Im Anfang war das Wort. Nicht jedoch das geschriebene. Im Anfang war der Klang, das gesprochene, gesungene Wort, die menschliche Stimme, aus der heraus ein ganzer Kosmos an Mitteilungsformen erwachsen kann – im günstigsten Fall.
Die Stimme als Faszinosum, als Mittel, um höchste kulturelle Leistungen zu erbringen (man denke nur an die Opern dieser Welt), aber auch als ein Me -dium, in dem sich, ganz grob gesagt, «verschiedene sinnliche Momente ebenso wie der Geist in einem ausdrücken, ob der Einzelne sich das nun bewusst macht und machen will oder nicht», wie es die Philosophin Violetta L. Waibel umreißt.
Gemeinsam mit der Stimmkünstlerin Salome Kammer fungiert Waibel als Herausgeberin eines Buches, das sich mit der Geschichte der Stimme ebenso befasst wie mit konkreten Werken, in denen die Stimme zum «herausragenden» oder exemplarischen Ausdrucksinstrument wird: «Stimme – Ausdruck – Philosophie» ist das Ergebnis eines gleichnamigen, interdisziplinären Konzertsymposiums, das 2018 in der Universität Wien stattfand und in dessen Rahmen Salome Kammer ausgewählte Kompositionen aus rund 100 Jahren interpretierte, die nicht nur in ästhetischer Hinsicht, sondern auch für die Bedeutung und ...
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   Opernwelt Juni 2024 
 Rubrik: CD, DVD, Buch, Seite 36
 von Jan Verheyen
 
Donizettis Tudor-Trilogie hat Konjunktur: Die Opernhäuser in Genf und Zürich haben sie unlängst produziert, in Brüssel lief ein Pasticcio-Doppelabend sogar aus vier Donizetti-Opern, die um die erste langlebige Königin Elisabeth Englands kreisen – mit Material aus «Il castello di Kenilworth». In Zürich stand Enrique Mazzola am Pult, der nun mit «Roberto Devereux»...
Eine gute Stunde Glück? Kein Problem. Man greife zu diesem Album, schiebe es in den CD-Player und lausche selige 66 Minuten, dann besteht kein Zweifel mehr: Das Glück ist nicht immer anderswo und ganz einfach zu erheischen. Jedenfalls dann, wenn eine Sängerin vom Format Sabine Devieilhes, die sich mit ihren gleichermaßen stilistisch distinguierten und dramatisch...
Kara Toprak, schwarze Erde, so heißt jenes ingeniöse Klavierstück des türkischen Pianisten und Komponisten Fazıl Say, mit dem er seit vielen Jahren das Publikum in aller Welt bannt und begeistert: eine Hommage an ein altes Volkslied aus seiner Heimat, das Nostalgie und Melancholie mit einem Hauch Hoffnung verbindet und den Spagat zwischen Klang und Geräusch...
