Ausnahmezustand
Tote Ratten unter den Garderoben, ein bestialischer Gestank aus der Kanalisation, eine Heizung, die nur unter Vollgas oder gar nicht funktioniert, nicht zu vergessen der Lärm, der von den Messehallen herüberschallt: Theater machen, das bedeutet in Landshut Ausnahmezustand. Seit fünf Jahren geht das schon so. Seit dieser Zeit spielt und singt das Landestheater Niederbayern im Exil eines eigens gekauften Theaterzelts. Das historische Stadttheater wird saniert, die Gesamtkosten belaufen sich auf gute 30 Millionen Euro, eigentlich sollte 2024 alles ausgestanden sein.
Doch nun droht die Katastrophe. Weil Ebbe ist in der Landshuter Kasse, will die Stadt die Renovierung stoppen. Eine Situation, die sich auf den gesamten Theaterzweckverband mit seinen drei beteiligten Kommunen (und Spielstätten) Landshut, Passau und Straubing auswirken würde. Das Landestheater Niederbayern, so fürchtet Intendant Stefan Tilch, stünde damit vor dem Aus.
Bis weit in die 2030er-Jahre müsste das Ensemble zelten, sollte Landshut bei seiner Haltung bleiben. Für Tilch unannehmbar. Nicht nur, dass schon jetzt unter arbeitsrechtlich mehr als heiklen Bedingungen gearbeitet werden muss – das Zelt selbst, so der ...
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Opernwelt Dezember 2019
Rubrik: Magazin, Seite
69
von Markus Thiel