Sag mir, aus welcher Oper dein Klingelton stammt!
Man kann die Klagen bald nicht mehr hören: Das Publikum klassischer Konzerte und Opernaufführungen sei überaltert, und der jüngeren Generation fehle die Bildung, um Mozart, Verdi oder Wagner zu verstehen. Ganz zu schweigen vom Musiktheater des 20. und 21. Jahrhunderts. Statt bloß zu jammern, sind Orchester wie Opernhäuser längst zur Offensive übergegangen – frei nach dem Motto: Wenn Kinder und Jugendliche nicht mehr von selbst zu uns kommen, gehen wir eben zu ihnen.
Das Spektrum der Programme und Projekte, die sich speziell an den Nachwuchs wenden, ist mittlerweile fast unüberschaubar: Die Opernpädagogik in Deutschland kann pragmatisch und breitenwirksam sein, aber auch frech und bilderstürmerisch. In vielen Opernhäusern ist die Kinder- und Jugendarbeit heute die kreativste Abteilung. Gleichwohl gehört Mut dazu, um ihr freie Hand zu lassen, denn manchmal durchkreuzen die Ideen der Musiktheaterpädagogen den gut geölten Repertoirebetrieb. Oper für Kinder, Oper mit Kindern – das ist das «Thema» dieses Heftes. Ein Essay zeigt, mit welchen Konzepten, Erfahrungen und Perspektiven um die Kleinen und Kleinsten geworben wird – und stellt einige der meist hinter den Kulissen ...
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Für Kent Nagano, den Japaner aus Kalifornien, bedeutet die Hochschätzung der kulturellen Tradition Münchens, des Musik- und Opernerbes, kein wohlfeiles Kompliment an den neuen Wirkungsort, sondern eine künstlerische Notwendigkeit, zu der er sich jüngst euphorisch bekannte. Und dennoch hat Nagano für seine Einstandspremiere an der Bayerischen Staatsoper, was die...
Das Trojanische Pferd blieb draußen vor der Tür: eine sechs Meter hohe Sehenswürdigkeit. Was drinnen, im Straßburger Haus der Opéra national du Rhin, über den Schienenstrang auf Hermann Feuchters Bühne herankurvte, war ein trojanischer Panzer mit gewaltiger Kanone. «Les Troyens», das Gipfelwerk des von der elsässischen Drei-Städte-Oper neuerdings ganz speziell...
Zur Ouvertüre wähnt man sich im falschen Stück: Ist das nicht der «Sommernachtstraum», der da auf einer dem Shakespeare’schen Globe-Theatre nachempfundenen Bühne (Caroline Neven Du Mont) gespielt wird – unter lebhafter Beteiligung des Volkes auf den Rängen? Doch auf einmal kommt es zur Revolte. Die Schauspieler – allesamt männlich, auch in den Frauenrollen, wie im...