Kunst im Bunker

Bassins de Lumières – Becken aus Licht: Nach dem Vorbild des Pariser Atelier des Lumières wurde in Bordeaux ein von der Wehrmacht erbauter U-Boot-Bunker zu einem digitalen Museum umgestaltet – bis Januar 2022 sind zum Beispiel Bilder von Gustav Klimt und Paul Klee als animierte Projektionen zu sehen. Aufgrund der besonderen Örtlichkeit gab es nicht nur bei der Licht- und Tontechnik einige Widrigkeiten zu meistern.

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Im Norden von Bordeaux, am Ufer der Garonne im Stadtviertel Bacalan, befindet sich das angeblich weltgrößte Zentrum für digitale Kunst. In Quadratmetern gerechnet dürften die Betreiber durchaus Recht haben. Eine Projektionsfläche von fast 14.000 m2 ist zumindest eine Herausforderung von Weltrang. 110 m lang und 16 m tief sind die vier Wasserbecken, in denen je zwei U-Boote Platz fanden. Nun tanzen dort die Werke berühmter Maler: eine „Ausstellung“ von Gustav Klimt und Paul Klee, in gigantischen Animationen, entworfen von dem italienischen Medienkünstler Gianfranco Iannuzzi.

Es sind zum Teil die gleichen Projektionen wie im Pariser Atelier des Lumières (BTR-Sonderband 2018). Doch die äußeren und technischen Voraussetzungen unterscheiden sich deutlich von den Bedingungen in Paris. Da ist die schiere Größe der Hallen, die besonders starke Projektoren und eine besondere Strategie in der Beschallung erfordert. Hinzu kommt die extreme Luftfeuchtigkeit von 80 Prozent, gepaart mit einem moderaten, aber dennoch zu berücksichtigenden Salzgehalt der Luft, denn der Atlantik liegt quasi vor der Haustür.

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Projektbeteiligte
Bauherr: Culturespaces
Architekten: Brochet Lajus Pueyo
Lichttechnik: Barco
Tontechnik: Meyer Sound
Installation: Cadmos
Steuerungstechnik: Modulo Pi
Beleuchtung: 4eleven

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BTR Ausgabe 2 2021
Rubrik: Licht & Ton, Seite 30
von Thomas Hahn

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