„Routine gab es nicht“

Sounddesigner Benjamin Schultz über die tontechnischen Herausforderungen bei „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ an der Deutschen Oper Berlin.

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Sophie Diesselhorst: Benjamin Schultz, Sie stehen als Sounddesigner in der Besetzungsliste von Benedikt von Peters Inszenierung „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ an der Deutschen Oper Berlin. Was genau waren Ihre Aufgaben in dieser aufwendigen Produktion, in der das ganze Operngebäude bespielt wurde?
Benjamin Schultz: Ich war natürlich in erster Linie dafür zuständig, wie es sich für den Zuschauer:innen anhört. Wie sehr wird verstärkt, sind Stimmen im Vorder- oder im Hintergrund.

Wie verteilt man den Klang? Soll alles zu hören sein, wie arbeitet man mit der Akustik des Gebäudes? Mit solchen Fragen habe ich mich beschäftigt. Als Sounddesigner bin ich die Schnittstelle zwischen künstlerischer und technischer Arbeit. Ich übersetze, was der Regisseur möchte, und gucke, was ist machbar, was ist nicht machbar. Außerdem habe ich für „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ Einspieler produziert, die die Inszenierung stellenweise mit atmosphärischen Klängen unterlegten, zum Beispiel eine Geisterhaus-Atmo für die Einlasssituation.

Sie sind als externer Sounddesigner für die Produktion engagiert worden. Wie ist die Zusammenarbeit zustande gekommen? 
Der Intendant der Deutschen Oper ...

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BTR Ausgabe 5 2025
Rubrik: Sound und Akustik, Seite 38
von Sophie Disselhorst

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