Kulturelle Energie im ehemaligen Heizwerk

Am westlichen Stadtrand von München etabliert sich ein neues Event- und Kulturzentrum: Aus einer stillgelegten Industrieruine entstand durch Um- und Ergänzungsbauten des Architekten Peter Haimerl das Bergson Kunstkraftwerk mit Ausstellungsflächen, Gastronomiebetrieben und einem akustisch innovativen Konzertsaal

Bühnentechnische Rundschau - Logo

Obwohl Neuaubing nominell zur Stadt München gehört, führt die Fahrt dorthin auf der A 99 durch Wälder und Felder; fast menschenleer erscheint die fast zwei Quadratkilometer große Aubinger Lohe.

Man kann sich kaum vorstellen, wie betriebsam es hier zu früheren Zeiten zuging: Um die Jahrhundertwende setzte im Münchner Westen die Industrialisierung ein – mit dem Eisenbahnanschluss wurden nach und nach eine Chemiefabrik und eine Ziegelei, ein Ausbesserungswerk der Reichsbahn, ein Wasserwerk sowie eine Flugzeugfirma gebaut; es entstand ein Industriedorf westlich vom historischen Ortskern, während des Zweiten Weltkriegs auch ein Zwangsarbeiterlager. All diese Betriebe existieren heute nicht mehr. Sie wurden stillgelegt und zum Großteil abgerissen und überbaut.

Die Geschichte des Heizkraftwerks allerdings, das bereits um 1920 von einem heute unbekannten Architekten geplant worden war, verlief anders: Als die Reichsbahndirektion München im Jahr 1937 das Projekt „Münchner Ost-West-Achse“, das den Münchner Hauptbahnhof in den Westen verlegen sollte, konzipierte, brauchte man dafür Energie und griff auf jene Pläne zurück. Drei Jahre später begann man mit dem Bauvorhaben, doch es konnte ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent der Bühnentechnischen Rundschau? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle Bühnentechnische-Rundschau-Artikel online lesen
  • Zugang zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von Bühnentechnische Rundschau

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

BTR Ausgabe 1 2025
Rubrik: Licht, Ton, Produktionen, Seite 17
von Eva Maria Fischer

Weitere Beiträge
Starke Illusionen

Sie dienen der Orientierung, der Vertiefung des Bildes, dem Festhalten einzelner Bühnenmomente für eine vermeintliche Ewigkeit oder auch, ganz einfach: der Erzeugung starker Illusionen. Die Rede ist von vier OLED-Screens, die in Robert Lepages Stück „Glaube, Geld, Krieg und Liebe“ an der Schaubühne Berlin das Zentrum des sehr wandelbaren Bühnenbilds bilden und so...

Mediales Konzertdesign fürs Planetarium

Das Zeiss-Großplanetarium gilt als Europas modernstes Wissenschaftstheater. Es wurde als eine der letzten Repräsentationsbauten der ehemaligen DDR anlässlich der 750-Jahr-Feier Berlins im Jahr 1987 errichtet. Seine Außenkuppel hat einen Durchmesser von 30 Metern, im Innern finden sich ein Planetariumssaal mit 307 und ein Kinosaal mit 160 Plätzen. Seit seiner...

Eine Reise der Sinne

Im Juni 2022 eröffnete nach zwei Jahren Bauzeit das Museum der Heidi Horten Collection. Es liegt an prominenter Stelle direkt neben der Staatsoper, im Innenhof des sogenannten Hanuschhauses. Ein ehemaliges Kanzleigebäude, erbaut 1914, wurde für das Museum entkernt und aufwendig umgebaut. Heute verbirgt sich hinter den historischen Fassaden ein modernes...