Echter Kunstgenuss

Nach dem fast zweimonatigen Lockdown sind die Weichen nun zunehmend auf Lockerung gestellt. Auch für die Museen. Wie der Übergang vom geschlossenen und digitalen Museum in die Öffnung unter Corona-Bedingungen aussehen und mit welchen Maßnahmen gelingen kann, zeigt sich im Museum Barberini in Potsdam. Das Publikum kehrt seit Anfang Mai dorthin zurück, annähernd normaler Betrieb ist dort einfacher möglich als in Oper und Theater.

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Virtuelle anstatt realer Museumsbesuche – fast schon haben wir uns daran gewöhnt nach der plötzlichen Schließung aller Kultureinrichtungen Mitte März aufgrund der Corona-Pandemie. Das analoge Kulturangebot vor Ort fiel abrupt weg, Reisen in andere Städte wurden verboten, und wir sahen uns zur Kunstbetrachtung in die digitale Museumswelt gezwungen.

Was natürlich ob seiner Grenzenlosigkeit auch viele Vorteile hat: Mal sind wir nach New York ins Museum of Modern Art, mal vielleicht durch den Prado in Madrid gesurft, anschließend auf einer 3D-Tour im Louvre herumspaziert und in den heimischen Museen den fantastischen und lehrreichen Online-Angeboten gefolgt. Eine Weile mag das interessant und vergnüglich sein, befriedigt auf Dauer aber nicht, denn auf Bildschirmkonformität geglättete Kunstwerke ersetzen die Aura und Haptik der Originale nicht. Deshalb ist die Freude groß, dass nach zwei Monaten Shutdown verschlossene Museumstüren nun der Vergangenheit angehören. Die Politik hat die Weichen auf Lockerung und Wiedereröffnung gestellt. Kunstinstitutionen von Dresden über Stuttgart, Frankfurt, Hamburg bis Berlin können unter Einhaltung von Abstands- und Hygieneregeln wieder Rundgänge ...

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BTR Ausgabe 3 2020
Rubrik: Thema: Bau & Betrieb, Seite 68
von Irmgard Berner

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