Troja für Dummies

Homer u.a. «Das Trojanische Pferd»

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Der Trojanische Krieg dauerte zehn Jahre. Auch Matthias Hartmanns Inszenierung «Das Trojanische Pferd» hat Überlänge. Im Unterschied zu der Aufführung im Kasino des Burgtheaters kann man vom Trojanischen Krieg zwar nicht so genau sagen, ob er überhaupt stattgefunden hat. Aber die Griechen hatten wenigstens ein Motiv.

Das Kasino hat der Burgtheaterdirektor zu seiner Spielwiese erklärt. Die Inszenierungen, die er im großen Haus und im Akademietheater alle paar Monate produziert, sind gewissermaßen Hartmanns Pflichtprogramm. Im Kasino ist Kür angesagt.

Erst im vergangenen Dezember hatte hier seine viereinhalbstündige Bühnenversion von Tolstois «Krieg und Frieden» Premiere (TH 2/12) – nach einer anderthalb Jahre (!) langen Work-in-progress-Phase, in der die Aufführung nur in Form von «öffentlichen Proben» präsentiert wurde.

Im Vergleich dazu war «Das Trojanische Pferd» ein Schnellschuss, und so sieht die Inszenierung auch aus. Obwohl Hartmann unter keinerlei Premierendruck stand und alle Freiheiten hatte, wirkt die Aufführung wie eine mäßig inspiriert absolvierte Auftragsarbeit. In dem von Jan Lauwers sparsam gestalteten Raum – der als Büh­nenbildner engagierte Needcompany-Chef hat im ...

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Theater heute Juli 2012
Rubrik: Chronik, Seite 56
von Wolfgang Kralicek

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