Sidi Larbi Cherkaoui
Sidi Larbi Cherkaoui wurde 2008 von den Kritikern dieser Zeitschrift zum Choreografen des Jahres gewählt. Das sehen andere auch so. Die Hamburger Alfred-Töpfer-Stiftung ehrt den Meister aus Antwerpen mit dem Kairos-Preis, benannt nach dem griechischen Gott des «rechten Augenblicks». An die damit verbundenen 75 000 Euro sind keinerlei Bedingungen geknüpft. Für Cherkaoui ist es «das geschenkte Gefühl, auch mal Pause machen zu dürfen».
Der Belgier, der sich als malender Tänzer begreift und im Moment mit einer Bruderschaft von Shaolin-Mönchen in «Sutra» um die Welt tourt, schuf zuletzt intelligent betörende Choreografien fast im Monatstakt. «Myth», «Apocrifu» und «Origine» gingen der Frage nach der Religion, ihrer Rolle in der Geschichte und der ewigen Wiederkehr des Gleichen nach. Der 32-Jährige, der stets selbst auf der Bühne agiert und die Mär vom unsichtbaren Choreografen Lügen straft, gehört nun ebenso zur Tanzgeschichte wie die Preisträger vor ihm, Mats Ek, Pina Bausch, Matthew Bourne, Jirí Kylián und Dame Margot Fonteyn. Die Verleihung findet am 15. Februar im Deutschen Schauspielhaus Hamburg statt.
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