Rothschild, Verbruggen «Petruschka / 7 Todsünden»
Zwei Klassiker im Doppelpack, neuinterpretiert für das Opera Ballet Vlaanderen (OBV), teilen sich in Antwerpen zwar ein Bühnenbild. Aber Ella Rothschild illustriert Strawinskys 1911 für die Ballets Russes kreierte «Petruschka»-Partitur mit einer neuen Geschichte, während Jeroen Verbruggens Deutung der «Sieben Todsünden», Brecht/Weills «satirischem Ballett mit Gesang» von 1933, nahe am Geist des Originals bleibt.
Eine graue Prärie-Landschaft (statt des üblichen Jahrmarkts) bildet das Eröffnungs-Setting bei Rothschild.
Die Tänzer*innen, in Lumpen gekleidet, prügeln aufeinander ein. Sie tun es in Zeitlupe, scheren sich nicht um den lebhaften Rhythmus der Musik. Im Vordergrund liegt ein Mann – tot, wie es zunächst scheint. Das pantomimische Slow-Motion-Geraufe weicht bald einer synchronen Choreografie, und allmählich schält sich Handlung aus dem Wirrwarr: Einzelne Grüppchen kümmern sich um den wieder zum Leben erwachten Mann.
An Fahrt gewinnt die Performance durch eine lebensgroße Esels-Puppe, deren Kopf, Rumpf und Gliedmaßen jedoch unverbunden sind. Nur dank der perfekten Koordination der Tänzer*innen erscheint das Tier auf wundersame Weise lebendig – bis es auseinanderfällt. Das ...
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Tanz Februar 2024
Rubrik: Kalender, Seite 42
von Pieter T’Jonck
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