Roleff-King in München – die Ballettakademie wird 50
Roleff-King ist ein Name mit enormem Nimbus in München. Seit fünfzig Jahren. Happy Birthday! Lange vor der Heinz-Bosl-Stiftung, ab Mai 1956, wurden unter den Fittichen von Peter Roleff und Karl-Heinz King Ballettratten ab sechs zu bühnenreifen Tänzern ausgebildet. Die Schule war nach dem Krieg eine der ersten privaten Schulen für Ballett in Deutschland mit dem Zertifikat der Bühnengenossenschaft. Dieses Jahr hat sie sich umbenannt in «Ballettakademie», der Namenszusatz Roleff-King bleibt.
Ruth Brandt-Ludwig, die vor 19 Jahren die Leitung übernahm, kam nach Bühnenengagements in Bern, Saarbrücken und Hannover und Familiengründung als Assistentin zu Roleff und King. In ihrem Geist, wie sie sagt, führe sie die Schule weiter. Erfolgreich, will man meinen. Der Freistaat Bayern fördert zwar. Noch immer wird in den eher bescheidenen Räumen in Schwabing gearbeitet. Das hat Charme, aber die Decken sind niedrig. Dass man Roleff-King deshalb die BaföG-Zulassung bislang verweigert hat, mutet kleingeistig an. Lokale Mikropolitik? Achselzucken bei der Chefin.
Trotzdem, an die 300 Tänzer, Choreografen und Ballettpädagogen sind im Lauf der Jahre aus der Schule hervorgegangen. Nicht die aller ...
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